10. Mai 2017
38 Tag Überraschender Besuch im Basislager
Wieder ein persönlicher Bericht aus dem BC von Andy 🙂
„Hallo Spatz,
Heute kann ich Dir von einem gewaltig überraschenden Besuch im Basislager berichten.
Ich saß nach dem Frühstück noch in unserem Dining Dom und ratschte mit Karma.
Klemens stürmte herein und sagte, Andy!! Hoher Besuch ist für Dich da.
Ich packte meine Daunenjacke und schlüpfte neugierig hinaus ins Freie.
Ich traute meinen Ohren nicht.
Reinhard, der Sohn von Albert Precht stand gemeinsam mit seinem Freund Martin Trattner vor unseren Zelten.
Für alle Leser – Albert Precht war einer der besten und innovativsten Alpinkletterer überhaupt. Er machte mehr als 1000 Erstbegehungen an den Felsklippen der halben Welt.
Albert ist bekannt als wirklich sauberer und stielechter Freikletterer.
So eröffnete er z.B. im Hochköniggebiet eine wahnsinnig kühne Route zu Ehren seines Idols Paul Preuß, dem Revolutionär des Freikletterns Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts.
„Freier als Paul Preuß“ benannte er diesen Klassiker, den er bei seiner Erstbegehung alleine, nackt – nur mit Kletterschuhen ausgerüstet und völlig Rotpunkt beging.
Dieser legendäre Albert Precht hat mich im September 2011 eingeladen, gemeinsam mit ihm und seinem Seilpartner Sigi Brachmayr eine Kletterroute mit 450 m Wandhöhe und im Schwierigkeitsgrad VI+ bewertet, am Großen Gamsleitenkopf im Hochköniggebiet als Erstbegeher zu eröffnen.
Albert ist leider am 08. Mai 2015 beim Ausüben seiner Leidenschaft in Kreta in Griechenland tödlich verunglückt.
Und jetzt steht er da, dem Albert sein Sohnemann…..
Zwei Jahre jünger als ich, ein Muskelpaket und eine Ausstrahlung wie sein Vater.
Etwas zurückhaltend und trotz dem überholt er seine Zurückhaltung mit seiner powervollen Ausstrahlung.
Für mich war dies heute ein sehr sehr bewegender Moment.
Ich konnte mit ihm über Gefühle, über Verlust sprechen.
Er hat seinen Vater am 08. Mai – den Geburtstag meines Vaters – verloren, und ich verarbeite gerade den Tod meines Vaters.
Es war ein mehr als herzbewegendes Gespräch und ich glaube, Papa und Albert waren direkt bei uns dabei.
Reinhard und Martin waren mit den Fahrrädern die über 600 km und X-Tausend Höhenmeter von Lhasa hier her geradelt.
Sie haben das tibetische Hochland wirklich inhaliert.
Sie kamen ins Everest Basislager und fragten im ersten Camp, bei den Schweizern ob Andy Holzer vielleicht hier zu Gange ist.
Schnurstracks wurden sie zu uns hier her geleitet und die positive Energie war wohl nicht nur zu spüren, sondern auch zu sehen.
Also kaum ein Tag ohne Überraschung, diesmal eine wohl überaus herzliche Überraschung.
Alles Liebe, Dein Andy“
Namaste euer Bodenpersonal Sabine
Servus Andy,
wir gratulieren Dir von ganzem Herzen zu Deiner Super Leistung und natürlich auch Deinen beiden Begleitern! Deine Einstellung zum Leben hat Vorbildfunktion für viele!
Viele Grüße an Euch alle von Deinen Münchner Fan´s Bernd & Sonja