Zu Hause angekommen

Liebe Leute,

Gestern bin ich nach einem unglaublichen hin und her in der von Menschenmassen überfüllten Halle des Airport in Kathmandu, glücklich mit Wolfi und Daniel bis nach München durchgekommen.
Andi Höck von Eurotours hat es mir ermöglicht, trotz anscheinend hoffnungslos überbuchten Flügen doch noch ein Plätzchen für uns drei zu bekommen.

Die große laute Stadt Kathmandu ist für mich persönlich immer Stress pur und so wollte ich mir einen dreitägigen Aufenthalt bis zu unserem geplanten Rückflug am Donnerstag ersparen.
Wolfi und Daniel waren auch froh, zügig zu ihren Lieben heimkommen zu können.

Es gibt in diesem Frühjahr für uns in Nepal nichts mehr Großartiges zu tun und so war die Badewanne am gestrigen Nachmittag bei mir zu Hause in Tristach schon ein gewaltiges Highlight.

Mir tut nur leid, dass wir Tom und Thomas nicht mehr zur endgültigen Verabschiedung in der Hotelhalle getroffen haben.
Juliane konnte ich noch mal kurz zum Abschied drücken.
Die drei Leutchen von der ARD waren für mich neben ihrer journalistischen Tätigkeit vor allem menschlich eine ganz wichtige Stütze in diesen oft nicht ganz einfachen Tagen im Basecamp.

DANKE Juliane!!! DANKE Tom und Thomas!!! mit euch jederzeit wieder!!!

Durch die Zeitverschiebung von knapp 4 Stunden war ich heute schon um 04:30 Uhr wach und es trieb mich in meinen Skikeller um meine Bretter wieder rauszuholen.
Um knapp nach 07:00 Uhr stand Flo vor meiner Tür und wir zogen los, hinauf in meine Lienzer Dolomiten zu einer wunderbaren Skitour in der Heimat.
Erst mit den lockeren Schwüngen im feinsten Firn hatte ich das Gefühl, wieder zu Hause zu sein.

Andy ist zu Hause

Andy ist zu Hause

Für meine Freunde und mich ist das Abenteuer Mt. Everest 2014 vorbei, die Gedanken spinnen schon lange an einem zukünftigen Projekt und alles ist gut.

Nur die Familien in Nepal, die am 18.04.2014 in den Morgenstunden ihren Vater, Bruder, Freund oder fast alles verloren haben, diese liebenswürdigen Menschen können noch lange nicht sagen, alles ist gut.

Ich möchte euch mit meinen letzten Zeilen des Everestblog 2014 einfach bitten, schicken wir diesen schwer getroffenen Familien einen guten Gedanken und beten für sie für deren Frieden und deren Versöhnung mit dem Geschehenen.

Ein aufrichtiges DANKESCHÖN für all eure Gedanken, Wortmeldungen, ob positiv oder negativ, für die zahllosen privaten Anrufe und E-Mails und auch das manchmalige Unverständnis, das mir entgegen getragen wurde.

Ich verstehe, dass unterschiedliches Wissen und Gedanken zu unterschiedlichen Reaktionen führen……
alles Liebe,  Andy, Anda, Wolfi, Daniel und Sabine (Bodenpersonal)

Wolfi, Daniel und Andy - drei Freunde

Wolfi, Daniel und Andy – drei Freunde

 

 

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In Lukla auf 2.840m angekommen

24. und 25. Tag unser Team ist auf der Heimreise

Gestern habe ich keine Informationen von unseren Bergsteigern bekommen und heute bekam ich einen kurzen Anruf, dass unsere Männer sich jetzt schon in Lukla befinden und wieder auf einen Flug nach Kathmandu warten. Jetzt kam diese Email

„Hi Spatz,
Alles fein hier, wir sollten morgen früh um 06.15 Uhr den ersten Flug nach Kathmandu auf 1.350m bekommen.
Wir freuen uns auf unsere Familien und die Heimat…
Andy ,Daniel und Wolfi“

Nach dieser jetzt doch dann schnellen Abreise aus dem Mt. Everest Basislager auf 5.380m befinden sich unsere Männer, Dank eines Hubschrauberfluges, schon in Lukla auf 2.840m.
Jetzt beginnt wieder das Bangen und Warten auf einen Flug nach Kathmandu auf 1.350m. Sie freuen sich auf ihre Familien und die Heimat.

Route bis zum Basislager auf 5.380m und Retour nach Lukla auf 2.840m

Route bis zum Basislager auf 5.380m und Retour nach Lukla auf 2.840m

Wir freuen uns auf tolle Berichte und Eindrücke und auf die sicherlich einzigartigen Bilder aus diesem so wunderbaren, aber momentan auch traurigem Land der Sherpas…Ich melde mich dann wieder bei euch meine lieben und treuen Leser, wenn unser Team daheim ist.

Mir bleibt jetzt nur mehr mich bei euch zu bedanken für die zahlreichen Glückwünsche, lieben Gedanken, tröstenden und aufmunternden Worte, und und und…

Mir hat es sehr viel Freude bereitet euch die Erlebnisse, Gedanken, Gefühle, Emotionen, Berichte und Fotos von Andy, Daniel und Wolfi näher zu bringen und irgendwie war es fast so als wären wir im Rucksack dabei…

Namaste und Tashi Delek – Glück und Segen für euch alle 
euer Bodenpersonal Sabine (mit einem lachenden und einem weinenden Auge)

Blick auf  das Sherpaland mit Pumori, Everest, Nuptse, Lhotse, Makalu, AmaDablam

Blick auf das Sherpaland mit Pumori, Everest, Nuptse, Lhotse, Makalu, AmaDablam

 

 

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Endgültiges AUS für Mt. Everestbesteigung

 

23.Tag Expeditionsausrüstung wird zusammen gepackt

So meine treuen Leser und Daumenhalter jetzt ist es gewiss unser Team beendet ihren Aufenthalt im Mt. Everest Basislager auf 5.380m.
Andy hat mir gerade seinen heutigen Bericht aus dem Basislager gemailt zur Information.

„Hi Spatz,
Heute Morgen hat uns Dawa Steven die offizielle Absage aller Expeditionen hier verkündet.
Unsere Sherpas stünden zwar bereit, aber da ab sofort die großen Expeditionsagenturen auch abpacken gibt es keine Möglichkeit mehr, die Route zu legen, so Dawa.

Ob hier noch viele Bergsteiger in der Verfassung sind, einen Fuß in den Khumbueisbruch zu setzen, das ist die andere Geschichte.

Seit einer Woche stehen wir alle hier unter einer sehr bedrückten Stimmung und eine Motivation für den Everest ist auf null gesunken.
Die Sherpas stehen naturgemäß Gewähr bei Fuß, was aber auch nur vordergründig zu sehen ist.
Wenn ich mit Tensing oder Nimar tiefer ins Gespräch komme, dann dringt diese unwahrscheinliche Traurigkeit ganz herzberührend durch.

Ich glaube einfach, der Everest will dieses Jahr an der Südseite seine Ruhe haben und das ist zu akzeptieren.

Wie lächerlich ist doch unser “Misserfolg“ gegen dem unfassbaren Verlust, den so viele Sherpafamilien seit dem Karfreitag erleiden müssen.

Für mich persönlich fühlt sich diese frühe Umkehr gar nicht als Niederlage an.
Ich durfte während dieser Reise so wahnsinnig viel Neues für mich lernen, so tolle Menschen kennen lernen und auch am Lobuche Peak einen wunderschönen Sechstausender ersteigen.

Mit Tensing, meinem persönlichen Begleiter und Sherpa hab ich einen neuen Freund kennen gelernt.
Wir haben uns im Falle einer Rückkehr zum Everest schon miteinander als Team vereinbart.

Wolfi, Daniel und Andy - drei Freunde

Wolfi, Daniel und Andy – drei Freunde

Ganz extrem gefreut hat mich mein kleines Team, Daniel und Wolfi, die mit mir unglaublich warmherzig und seelennahe umgegangen sind.

Bei Daniel, mit dem ich schon zwei Reisen hinter mir habe, war mir schon von beginn an klar, welch tollen und einfühlsamen Menschen trotz alpinistischen Spitzenqualitäten ich als direkten Partner und Freund an der handhabe.

Wolfgang, der “Neuling” in meinem Team, hat mich mehr als überrascht.
Ich wusste natürlich im Vorfeld nach unseren Trainingstouren welch starker, ruhiger und vor allem, verlässlicher Mann der Wolfi ist, was er mir jedoch während meinen AUF und ABS bei unserer Reise an Empathie und Herzenswärme schenkte, das hätte ich diesem hochkonzentrierten und auf dem Punkt programmierten Alpinisten nun doch nicht zugetraut.
DANKE Wolfi!!!

Ganz lieben Dank unseren Anda! Mein vierter und von Anfang an wichtigster Mann ist ja durch eine Schulterverletzung kurz vor Abreise ausgefallen.
Er stand mir Tag und Nacht, telefonisch und via Mail mit Rat und Tat zur Verfügung und ich spüre Anda immer in unserer Seilschaft.

Die Kraft, die unsere Familien zu hause uns trotz Schreckensmeldungen und Unverständnis in der westlichen Medienlandschaft immer geschickt haben, die hatten wir diesmal bitter nötig.

Für mich ganz persönlich ist es so wichtig, schon Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte Menschen an meiner Seite zu haben, die mit mir hinaus in die Natur gehen um meinen Sport erst mal zu ermöglichen.
Wenn der blind climber für diese oder jene Leistung bewundert wird, dann wird meist vergessen, dass dies nur die Spitze eines massigen Fundamentes von an die 200 Bergtouren in den heimatlichen Bergen mit meinen Freunden möglich wird.
Nur bei einer schönen Bergreise mit Andy mitzufahren, das ist leider zu wenig…

Also ich denke in dieser Stunde ganz fest an Hans Bruckner, Anda U., Hansjörg F., Florian B., Mira U., Andreas und Gretel B., Peter M., Franz Josef W., Toni P., Martin K., Hans W., Peter K., Andreas Sch., Thomas und Andi N., David D., Herbert K., Sepp K., Sepp V., Roby O., Pepi M., Lore E., Erwin R., Klaus A., Helmuth, Christoph,………… und alle die mich begleiten.  
DANKE!!!

So, genug der Emotionen, jetzt gehe ich zum letzten Mal in mein Zelt im Basislager weil wir morgen Früh in Richtung Lukla aufbrechen.
Unsere Reise wird dann über Kathmandu nach München und nach Hause, direkt in die Arme meiner Sabine und meinen Lieben enden.

Ich bin mir sicher, dies war wieder ein weiterer Schritt meiner Entwicklung und ich freue mich schon darauf, dass ich euch bei meinen Vorträgen etwas von dem Flair dieser wohl unvergesslichen Tage im Everestgebiet übermitteln kann.

Alles Liebe aus dem Basislager des Mt. Everest,
Andy Holzer und Freunde“

Ich freu mich, wenn unser Team gesund und munter als Freunde zu hause ankommt.
Tashi Delek – Glück und Segen für alle treuen Leser
euer Bodenpersonal Sabine

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Versammlung im Mt. Everest Basislager

22. Tag Noch immer keine Entscheidung im Basislager

Gerade habe ich einen ganz aktuellen Bericht von unseren Männern aus dem Mt. Everest Basislager, auf 5.380m wo sie immer noch ausharren, bekommen.

„Hi Spatzl, mein Bericht:
Heute Morgen kam ich mir hier im Basislager vor, als ob ich auf der Landebahn eines Verkehrsflughafens mein Zelt aufgebaut hätte.
Fast lückenlos kamen Hubschrauber an und flogen wieder ab.

Ganz klar, die Regierung in Kathmandu hat auf die arge Problematik hier im Everestgebiet reagiert und ihre Abordnung hoch zu uns geschickt.

Gegen 8:30 Uhr sah man Menschenbewegungen dem steinigen Weg durch das lang gezogene Basislager hinauf in Richtung des oberen Helilandeplatzes marschieren.
Sherpas, Touristen, Offizielle, Yaks und am Ende stieg auch Wolfi mit mir hinterher.

Ähnlich einer Politikerveranstaltung scharrten sich hunderte Leute um einen energisch sprechenden und wild gestikulierenden Sherpavertreter, der in Landessprache mit einem Pack von Zetteln in der Hand, die Anliegen der Sherpas, die hier am Everest seit Jahrzehnten ihren Dienst tun, an die Regierungsvertreter verkündete.

Politische Versammlung im Basislager auf 5.380m

Politische Versammlung im Basislager auf 5.380m

Wir verstanden natürlich kein Wort. Nur das in unregelmäßigen Abstand aufbrausende Gejubel der hunderten Sherpas machte mir klar zu verstehen, dass er bei seiner Ansprache wohl den Kern ihrer Sorgen gut trifft.
Gleich im Anschluss kam Ang Tshering Sherpa, Vater von Dawa Stevens, war vor 30 Jahren der Gründer von Asia Trekking und Präsident der Nepal Mountaineering Association, ist ein wichtiger Mann, zu Wort.
Noch einige Akteure pusteten ihre Meinung unters Volk bis dann der Minister of Tourismus auf die steinige Bühne gebracht wurde.
Da dieser mit seinem Offizier per Helikopter direkt aus Kathmandu angeflogen wurde, hielt er seine Rede unter zu Hilfenahme von künstlichem Sauerstoff.

Wenn der Anlass dieses Auflaufes nicht so tragischen und traurigen Hintergrund gehabt hätte, wäre dieser Anblick, eines etwas auf wackeligen Beinen mit Sauerstoffgerät ausgerüsteten Regierungsvertreters fast spaßig gewesen.
Am Ende der Geschichte wurden all die offiziellen Männer mit einigen Hubschraubern wieder nach Hause geflogen und die Menge löste sich langsam wieder auf.

Anscheinend erklärt sich die Regierung bereit, die Anliegen der Sherpas zu prüfen um dann vielleicht weitere Schritte einzuleiten.
Alleine wenn ich bedenke, dass ein Hubschrauberflug vom Basislager nach Kathmandu viele viele tausend Doller kostet, dann weiß ich, was die hier nun zurückgelassenen Sherpas von diesem Auftritt halten und haben werden…

Für uns Bergsteiger wird nun immer deutlicher, dass sich unser Ziel, die Besteigung des Mt. Everest wohl in das Land der Träume verziehen wird.

Blick in den Khumbueisfall zur Unglücksstelle

Blick in den Khumbueisfall zur Unglücksstelle

Unsere Sherpas sind immer noch total traumatisiert, haben sie doch eigenhändig ihre Freunde nach dem Lawinenabgang aus den Eismassen geborgen und ins Basislager befördert.
Jetzt können und wollen sie sich nicht vorstellen, wieder durch den Khumbueisbruch zu gehen.

Einige Expeditionsteams beginnen heute mit dem Zusammenpacken und werden hier abhauen.

Unser Operator Dawa hält uns immer noch etwas hin mit einer Entscheidung ob und wann es nach unten oder oben gehen soll.
Ich persönlich glaube, dabei handelt es sich um eine gewisse Taktik. Wenn der Kunde sagt, “ich hau jetzt ab”, dann hat er keinen Anspruch auf Refundierung.
Wenn das AUS vom Touroperator kommt, dann ist er seinen Kunden gegenüber wohl auch verpflichtet…?

Es geht pro Bergsteiger hier um eine Investition eines Mittelklassewagens und für mich persönlich gilt das für gleich drei Personen.
Keinesfalls möchte ich übers Geld jammern. Aber das was wir bis zu einem jetzigen Abbruch unserer Reise von unserer Agentur an Support bekommen haben, hätte einen Wert von vielleicht USD 7.000,–.
Also es geht auch finanziell hier um einiges.

Für Daniel, Wolfi und mich ist es wie beim Bergsteigen, was kommt muss gemeistert werden und der Berg gibt die Spielregel vor.

Wir werden uns selbstverständlich der allgemeinen Meinung und Empfehlung hier anschließen und dem Rat von Dawa Stevens gerne annehmen.

Wenn es vielleicht von außen so aussieht, als ob ich und meine Freunde hier mit Nachdruck ausharren, dann bitte ich zu bedenken, nur wer tatsächlich im Basislager des Mt Everest vor Ort ist und die Ereignisse hautnah erlebt hat, darf darüber urteilen…

Also meine lieben Leser,
Der Herr Gott weiß unsere nächsten Schritte, wir warten auf offizielle Entscheidungen…
Alles Liebe,  Andy mit Team“

Warten, warten,…
Euer Bodenpersonal Sabine

 

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Mt. Everest Basislager auf 5.380m

21. Tag Diskussionen im Mt. Everest Basislager

Andy mit Juliane

Andy mit Juliane
im Mt. Everest Basislager

Nach den vielen verschiedenen, teils sehr negativen Medienberichten, habe ich nun endlich ganz aktuelle Informationen von Andy und seinem Team.

„Hallo Sabine,
Heute machen wir hier wieder Dreh und Interviews, mit Wolfi Spatziergang durchs Camp in Richtung Khumbueisfall, da geht man fast eine Stunde hin.
Viele viele Diskussionen wie es hier weiter gehen soll…….

Gestern Abend wieder eine Ansprache von Dawa Stevens, welche uns nicht unbedingt ermutigt hat.
Laut Dawa soll gestern eine Gedenkpuja weiter oben im Basislager stattgefunden haben.
Die Sherpas haben dabei ihren verunglückten Kollegen gedacht.

Anscheinend ist es dabei zu sehr emotionalen und leider auch fast hetzerischen Szenen gekommen.
Es soll eine größere Gruppe von jungen Sherpas, also zwei-drei-hundert, die Situation des Unglückes jetzt dafür nutzen wollen, dass sie von der Regierung endlich mal bessere Bedingungen, anständige Unterstützung und Rückenstärkung erhalten.

Ich habe gehört, dass die Familien die jemanden in der Eislawine verloren haben, nur 400 USD als Abfindung von der Regierung bekommen.
Das Permit pro Bergsteiger am Everest kostet USD 10.000,00. Also ist es nur verständlich, welches Ungleichgewicht rein finanziell hier herrscht.

Es sollten bis zu 50 Vertreter des Ministeriums hier im Basislager für Ordnung und Sicherheit sorgen, aber laut Auskunft der hier Schaltenden sind davon nur 3 oder 4 Leute da.
Auch unser Begleitoffizier, dessen Aufenthalt, Unterkunft, Verpflegung und Gehalt für diese 8 Wochen von uns mit dem Permit bezahlt wurden, ist uns schon seit Namche abhanden gekommen.

Unter den Sherpas gibt es wie bei uns jetzt einen Generationensprung. Die “Alten”, die hier alles aufgebaut haben, seit den Fünfzigerjahren dafür kämpfen und arbeiten, dass im Khumbutal ein Wirtschaftszweig mit all den Trekkern und Bergsteigern aus aller Welt entstanden ist, der heute für die Familien und die Bevölkerung nicht mehr wegzudenken ist, stehen der jungen Generation gegenüber, die auch wie bei uns die moderne Medienwelt zur weltweiten Vernetzung nutzt.
So werden hier nun Informationen über das Leben und den Luxus der Westlichen Welt mit der Tradition der ursprünglichen Sherpakultur gemixt und deshalb kommen selbstverständlich Spannungen auf.
Diese Gruppe von jungen Sherpas verlangen nun, dass alle Expeditionsteams hier abziehen und die diesjährige Everestsaison mit allen Mitteln, auch international vernetzten Medien, sozusagen abgewürgt wird.

Das soll Druck auf die Regierungsverantwortlichen machen und das hat letzten Endes für mich nicht mehr viel mit dem tragischen Unglück im Eisfall zu tun.

Nur so ist es für mich erklärbar, dass seit gestern in den Westlichen Medien Meldungen kursieren, dass der Mt. Everest bereits gesperrt sei und die Bergsteiger nach Hause fahren.

Die älteren Sherpas sind dagegen zum Grossteil bereit, ihr und auch unser Ding nach einer Zeit der Ruhe und des Einhaltens nach der Tragödie im Khumbueisfall es wieder aufzunehmen.
Sie wissen aus der Vergangenheit, dass sie trotz enormer Rückschläge, die es hier bei der gefährlichen Arbeit immer wieder gibt, nach vorne schauen müssen.

Diese Tage werden hier nun mit endlosen Gesprächen unter den Bergsteigern und Meetings zwischen den Agenturen und den Sherpas bezüglich der Zukunft auf der Südseite des höchsten Berges der Erde gefüllt.
Sogar Regierungsverantwortliche sollten eingeflogen werden, damit hier wieder Ordnung entsteht.

Derzeit ist der Durchgang in den Khumbueisfall blockiert und niemand kann auch nur einen Schritt in Richtung Lager 1 setzen.

Es war sogar mal die Rede, dass die “Khumbueisfalldoktoren” die Leitern und Fixseile durch diesen heiklen Eisbruch wieder rückbauen sollen.

Nun könnt ihr euch vorstellen, unter welchen Umständen ich und meine Männer uns auf unsere Aufgabe, gemeinsam den höchsten Berg der Erde ohne Augenlicht zu besteigen, konzentrieren müssen, ohne den Mut und den Sinn nicht zu verlieren.

Dabei kommen bei mir zusätzlich natürlich immer wieder Gedanken zu meiner Verantwortung meinen Sponsoren gegenüber hoch.
Es ist schwer zu argumentieren, den Everest als erst zweiter blinder Mensch der Erde besteigen zu wollen, und man bleibt schon im Basislager hängen…..
Aber KOPF HOCH!!!

Wir, also Wolfi, Daniel und ich sind sehr sehr positiv eingestellt, wir haben uns noch nicht aus unserer Konzentration auf unsere ganz persönliche Aufgabe bringen lassen, und wir haben sogar schon an eine Alternative am Everest nachgedacht.

Es gäbe natürlich die Option, an die Nordseite des Berges zu wechseln und den Everest von Tibet aus zu versuchen.
Dort ist dieses Frühjahr alles schon im Laufen und die Bergsteiger sind bis zum “ABC” auf 6.400m vorgedrungen.

Auf Grund unserer Akklimatisierung bis weit über 5.000m wäre es somit ein “Katzensprung”, direkt von Kathmandu, den mir schon bekannten Weg über Zhangmu zum Fahrerbasislager des Mt. Everest an der Tibetischen Nordseite auf 5.100m zu fahren.
Aber dies sind mal nur Gedanken…

Wir hoffen und glauben fest daran, dass sich dieser gesellschaftspolitische Knoten bald legen wird und wir doch eine Chance bekommen werden.

Unser Mitgefühl für die bei dem tragischen Unfall verstorbenen Menschen und deren Angehörige wird uns nicht nur während dieser Expedition, sondern wohl ein Leben lang begleiten.

Wir selbst müssen ja auch erst durch den Khumbueisbruch steigen, um unserem Ziel näher zu kommen…….

Also hoffen wir, die nächsten Tage weitere NEWS aus dem Basislager, wo unverändert fast alle Expeditionsteams auf ihren Aufbruch warten,  verkünden zu können.

Gesundheitlich geht es hier gut voran.
Daniel hustet nur noch selten und mein Halsschmerz ist gewichen….. Wolfi ist top drauf!

Alles Liebe,
Andy, Wolfi, Daniel, Juliane, Thomas und Tom”

Weiter Infos könnt ihr meine treuen Leser auch noch unter
http://www.ndr.de/sport/mehr_sport/mounteverest121.html
erfahren und hören.         

So bleibt uns liebe Leser und Daumenhalter auch nur das Abwarten auf gute und positive Neuigkeiten aus dem Mt. Everest Basislager …
Namaste euer Bodenpersonal Sabine

 

 

 

 

 

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Waschtag im Basislager auf 5.380m

20. Tag Im Basislager ist heute Waschtag

Andy hat mir einige Fotos und diese Zeilen geschickt.
So war der Blick den unser Team vom Gipfel des Lobuche East Peak genießen durften – noch Fragen …

Panorama vom Lobuche Peak - Pumori Everest Nuptse Lhotse Makalu AmaDablam

Panorama vom Lobuche Peak – Pumori Everest Nuptse Lhotse Makalu AmaDablam

„Hallo Sabine,
Hier alles OK.
Gestern wie Du gelesen hast, fein eingetroffen und mit Dawa die NEWS bezüglich Weitermachen oder Abbruch besprochen.
Am Freitag gibt es dazu eine weitere Entscheidung.

Für uns sowieso nun mal drei oder vier Rasttage geplant.

Heute hat Wolfi mal Wäsche gewaschen, auch meine Softshellhose von ORTOVOX hat er in die Mangel genommen. Ich muss immer wieder sagen, Wolfi ist ein Wahnsinns Hammer.

Wolfi beim Wäschewaschen im Everest Basislager auf 5.380m

Wolfi beim Wäschewaschen im Everest Basislager auf 5.380m

Tom, Thomas und Juliane nutzen den Tag für diverse Filmaufnahmen, Interviews und rasten.

Mein Hals ist noch nicht OK, wird sich aber wohl bald legen.

Alle sind wir super gut auf und wir lassen die Dinge auf uns zukommen.

Dein Andy mit Team“

Wolfi , Andy und Daniel am Gipfel des Lobuche East Peak mit Mt. Everest im Hintergrund

Wolfi , Andy und Daniel am Gipfel des Lobuche East Peak mit Mt. Everest im Hintergrund

Natürlich möchte ich euch auch noch die Fotos von ihrer Akklimatisierungstour auf den Lobuche East Peak mit 6.119m  zeigen – damit auch ihr meine lieben und treuen Leser sehen könnt, was unser Team schon geleistet hat …

Aufstieg in der Gipfelflanke zum Lobuche East Peak

Aufstieg in der Gipfelflanke zum Lobuche East Peak

 

 

Andy mit Tensing beim Abstieg vom Lobuche East Peak

Andy mit Tensing beim Abstieg vom Lobuche East Peak

 

 

 

 

 

 

Andy am Gipfel des Lobuche Peak 6119m mit Mt. Everest im Hintergrund

Andy am Gipfel des Lobuche Peak 6119m mit Mt. Everest im Hintergrund

Mir bleibt nur mehr euch  zu wünschen –  mögen auch eure Träume in Erfüllung gehen…
Namaste euer Bodenpersonal Sabine

 

 

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Ereignisse der letzten Tage

19. Tag Ganz schlimmes Unglück im Khumbu-Eisfall

Ich bin froh nun endlich einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse der letzten Tage von unseren Bergsteigern erhalten zu haben.

„Hallo Spatz,

Jetzt bin ich gerade aus Lobuche zurück und möchte Dir und unseren treuen Lesern über die letzten Tage hier berichten.

Am Freitag, 18. April, am Morgen gegen 07:20 Uhr wurde ich im Zelt durch lautes, diesmal ganz in anderer Richtung verlaufendes Knattern der Rotorblätter eines Helikopters geweckt.

Ich kenne mittlerweile schon vom Tonverlauf, wo die hier im Basecamp täglich verkehrenden Hubschrauber landen und starten. Es gibt gewisse Landepunkte und der Rotorensound diesen Freitagmorgen war von ganz anderen Richtungen zu vernehmen.

Als ich nach dem vielleicht 15 Minuten andauernden Lärm, der sich dann wieder Tal auswärts verzog, aus dem Zelt stieg, waren plötzlich verschiedenste Stimmen aus Funkgeräte zu hören, die einige Leute ganz in der Nähe meines Zeltes mit sich trugen und hektisch damit kommunizierten.

Auch die US-Amerikanische Bergführerin, die schon fünfmal am Everest war, stand nur 20 Meter neben mir mit ihrem Funkgerät.

Ganz deutlich konnte ich vernehmen, dass es sich um einen Suchflug handelte, und die Besatzung des zuvor gehörten Helikopters hätte verschiedene Teile wie ein Zelt und auch Menschen gesichtet.

Aus der panischen Stimmung die von den Geräten ausging war mir sofort klar, da muss was passiert sein.

Schon kurz nach 08:00 Uhr beim Frühstück teilte uns Dawa Stevens die traurige Gewissheit mit, dass sich im Khumbu-Eisfall eine schreckliche Tragödie ereignet habe.

Erst ging man von 6 Sherpas aus, die von einer Eislawine, verursacht durch einen umgefallenen Serak erfasst worden seien.

Es dauerte dann relativ lange, bis zu mindest für uns hier im Basislager, die Rettungsaktion richtig anlief.

Im Laufe des Vormittags trafen zwei Hubschrauber ein und flogen immer wieder in Richtung oberen Khumbu-Eisbruchs hinein.

Gegen Mittag sahen meine Freunde dann auch leblose Körper am Tau dieser Rettungsmaschinen hier her ins Basecamp fliegen.

Von Stunde zu Stunde wurde die Katastrophe deutlicher und Dawa Stevens sowie unser Dr. Nimar waren nur noch am organisieren und machen. Dr. Nimar stand neben einigen anderen Ärzten hier im Lager im Hospitalzelt für die eingetroffenen Verunglückten mit allen Kräften zur Verfügung.

Unser geplanter Aufbruch hinaus nach Lobuche, um am nächsten Tag ins Highcamp des Lobuche Peak zu gelangen, verschob sich nun auch immer weiter in den Nachmittag hinein.

Dr. Nimar, der eigentlich mit uns zur Akklimatisierungstour auf den 6.119m hohen Lobuche East kommen wollte, fiel durch seinen so nun viel wichtigeren Einsatz für die verunglückten Sherpas natürlich aus.

Gegen 14:00 Uhr zogen Daniel, Wolfi, Juliane, die beiden Thomas und noch einige andere Bergsteiger mit mir in Richtung Lobuche los.

Wir waren emotional sehr mitgenommen, hörten doch einige meiner Partner sogar den Lawinenabgang, der sich ca. 2km Luftlinie, bzw. 3 Gehstunden von uns ereignet hat, persönlich am Morgen.

Wolfi sagte mir, er habe auch die Druckwelle mit einem kräftigen Windstoss an seinem Zelt deutlich gespürt.

Auf der einen Seite waren wir etwas erleichtert, diesen Ort des Unheiles nun mal für einige Tage verlassen zu können. Das darf man nicht als Davonlaufen werten, wir konnten ja so gut wie gar nichts beitragen…

Der Abstieg nach Lobuche ging mir körperlich sehr gut und auch der Aufstieg ins Hochlager am Samstag über einen für mich recht schweren Weg, bei dem mir Wolfi sogar meine Sachen trug, war letztlich kein großes Problem.

Nur im Kopf spielte es sich ab. Was ist passiert? Wie soll man das werten?

Wie viele Frauen haben jetzt keinen Mann, wie viele Kinder keinen Vater mehr? Was treffe ich selbst für eine Entscheidung, falls ich überhaupt noch in die Verlegenheit komme, den Khumbu-Eisfall zu durchklettern? Dieser Weg ist hier der Einzige zum Gipfel des Mt. Everest und es ist durchaus möglich, dass die Route auf Grund dieses fürchterlichen Unfalles gesperrt wird.

Mit Wolfi, meinem Zeltpartner konnte ich in dieser Hochlagernacht sehr tiefsinnige Gespräche darüber führen, was mir sehr gut tat. Auch Daniel, Juliane und das Kamerateam wurden hin und her emotionalisiert…

Doch wir kamen auf einen gemeinsamen Nenner. Wir sollten uns nun auf unseren nächsten Schritt dieses einzigartigen Projektes Mt. Everest konzentrieren, und das ist die Ersteigung des Lobuche Peak mit über 6.000 Metern als perfekte Akklimatisierung.

Das ist auch das Einzige, was wir beeinflussen oder aus eigener Kraft nun tun konnten.

In der Osternacht, von Samstag auf Sonntag gegen 03:00 Uhr starteten wir bei Sternenhimmel von unseren Zelten auf 5.200 Metern.

Diesmal war Daniel mein persönlicher Navigator und ich stieg als Einziger ohne Stirnlampe, knapp hinter meinem Freund durch die Nacht nach oben.

Wolfi kümmerte sich während des gesamten Auf- und Abstieges um unsere Juliane, die als “Hamburgerin” extrem gute Figur auf ihrem ersten Sechstausender machte.

Schon klar, auch in Hamburg gibt es fantastische Bergsteiger. Aber für Juliane war das laut ihrer eigenen Aussage eine ganz schön harte Nummer.

Die technische Herausforderung beim Aufstieg durch die halbverschneiten, vereisten Felsen in ungemütlicher Steilheit, war für alle ein richtiges Spiel zwischen Abrutschen, oder doch Halt finden.

An ganz üppigen Stellen waren Fixseile angebracht und wir waren alle froh, sich dort sichern und vor einem sicheren Absturz mit grausigen Folgen bewahren zu können.

Das Hochklettern über kurze senkrechte, sehr glitschige Aufschwünge brachte mir den Puls manchmal arg zum Klopfen.

Mit Daniel und meinem Sherpa Tensing kamen wir aber recht gut weiter.

Bei Sonnenaufgang kamen wir oben auf 5.500 Metern beim so genannten Cramponplace an.

Hier ging das Gelände schlagartig in reines Schnee und Eis über und die Steigeisen kamen zum Einsatz.

Wie wunderbar für mich und meinen Körper.

Dieses unregelmäßige Gewusel von Felsblöcken, Platten und tiefe gefährliche Löcher dazwischen, glasiert mit Eis und dünnem Schnee war nicht ohne für mich.

Nun auf meinen Zwölfzackern von AUSTRIALPIN fühlte ich mich mit dem Berg eins.

Mit Tensing, der immer noch meine Videokamera bei sich trug, stieg ich nun relativ flott diesen immer steiler werdenden Firnhang hinauf und ich bemerkte gar nicht, dass die Höhenmeter plötzlich komfortabel unter mich gedrückt wurden.

Auch die Höhe vertrug ich schon sehr gut und meine Beine fühlten sich leichtfüßig an.

“You climb like a Sherpa” sagte Tensing vergnüglich zu mir…

Für mich klar, hier an dieser blanken Steilfläche kann ich meine Kraft eins zu eins auf den Boden bringen und keine Fehltritte oder kein Taumeln an wackeligen Steinblöcken hindern meinen Vortrieb. Für sehende Bergsteiger ist es hingegen am steilem Eis oder Firnhang ähnlich von der Energieverschwendung wie über wildes bockiges Felsterrain.

So hat sich hier das kleine Feld von Bergsteigern rasch auseinander gezogen.

Aber damit war bald Schluss, hielt uns Tom und Thomas, mein Kamerateam für die ARD zwecks Filmaufnahmen auf.

Da fiel mir wieder ein, dass ja gute Fernsehbilder dieses wunderbaren Morgens auch sehr wichtig sind.

Schließlich kamen Daniel, Tensing und ich um 08:10 am Gipfel an und Tom mit Thomas drehten wohl einzigartige Aufnahmen unserer Ankunft auf 6.119m und dem wahnsinnigen Panorama bei wolkenlosem Himmel.

Mt. Everest, Nuptse, Lhotse, Makalu, Baruntse, Ama Dablam, Mera Peak von links nach rechts zierten den östlichen Morgenhorizont.

Wir hatten erst begonnen unsere Thermosflaschen, die wir von INTERSPAR bekommen hatten zu leeren, da erschien schon Wolfi mit Juliane an der Kante des Gipfelplateaus und wir waren alle überglücklich.

Gut zwei Stunden verweilten wir plaudernd mit anderen Bergsteigern hier oben um unsere Höhenanpassung weiter zu verfestigen.

Den Abstieg schaffte ich mit Daniel erstaunlich gut. Die 500m hohe Gipfelfirnflanke wurde an Fixseilen abgeseilt und im wirren Blockfels führte mich Daniel teils mit “Rucksacktechnik” teils verbal sicher nach unten.

Um 12:20 Uhr saßen wir beide wieder auf 5.200m im Hochlager und packten unsere Sachen für den weiteren Abstieg.

Wolfi kam mit Juliane mit leider nicht ganz glücklichem Ausgang der Besteigung bei uns an.

Bei einem Abseilmanöver hat sich Juliane ihren Fuß in einer Felsritze verdreht und wohl eine unangenehme Zerrung der Bänder zugezogen.

Wolfi stellte seinen Mann als Bergführer mehr als vorbildhaft und führte Juliane für sie Fuß schonend zum Hochlager herunter.

Wieder einmal zeigte mir Juliane, welch harten Schädel sie haben muss.

Nach meiner Frage nach einer eventuellen Helikopterbergung verneinte sie und meinte, “wo ich mich hinauf geschunden habe, da möchte ich auch selbst hinunter kommen”.

Tatsächlich trafen wir alle gemeinsam am Nachmittag des Ostersonntat in der Eco Lodge in Lobuche ein und eine wunderbare Tour ging zu ende.

Heute Ostermontagmorgen starteten wir nach einer tief durchschlafenden Nacht aus Lobuche hinauf in Richtung Mt. Everest Basislager.

Denselben Weg, den wir bei unserem erstmaligen Erreichen des Basislager vor einer Woche schon einmal unter die Füße nahmen.

Aber siehe da, die fortschreitende Höhenanpassung war heute erfreulich zu spüren. Fast spielerisch huschten wir über die mit Steinen, Stufen, Yaks  und Trekkern gepflasterte Wegstrecke, für die wir heute im Gegensatz von letztens 4,5 Stunden, nur noch 3 Stunden benötigt haben.

Direkt beim Eintreffen bei unseren Zelten im Everest Basecamp begrüßte mich Dawa Stevens, der Chef unserer Agentur ASIA-TREKKING ganz ganz herzlich.

In einem zehnminütigen sehr offenen und herzlichen Gespräch erfuhr ich von ihm nun genaueres zu dem traurigen Ereignis im Khumbu-Eisfall am Karfreitag.

Unzählige Versionen, Anzahl von Verletzten und Getöteten, Reaktion der Nepalesischen Regierung und anderen Expeditionsagenturen kamen uns während der letzten Tage zu Ohren und wir konnten uns einfach kein klares Bild der Situation machen.

Niemand vermittelte uns tatsächlich Fakten. Am ehesten erfuhren wir über westliche Medien was am Freitag hier wirklich passiert ist.

So war ich sehr froh, eine vertrauenswürdige Person vor mir zu haben, mit der ich Klartext reden konnte.

Es betrifft neben mir auch meine Freunde Daniel, Wolfgang und natürlich meine Daumenhalter zu Hause, unsere Familien und nicht zuletzt meine Sponsoren, die mich bei meinem Traum vom Everest so herzhaft unterstützen.

Ich möchte ihnen allen Antwort zu unserer weiteren Vorgehensweise geben, damit unser Tun auch nachvollziehbar bleibt.

Laut Dawa Stevens sind am 18. April gegen 07:00 Uhr Ortszeit 16 Sherpas durch eine Eislawine getötet bzw. vermisst worden. 10 Menschen kamen mit Verletzungen davon.

Ereignet hat sich dieser tödliche Eissturz im Khumbu-Eisfall, zwischen Basislager und Lager 1, oberhalb des so genannten Fußballfeldes.

Eine Leiter über eine Gletscherspalte musste dort repariert werden worauf ein Stau entstand und sehr viele Leute an derselben Unglücksstelle standen.

Die verunglückten Sherpas trugen an diesem Morgen wie auch viele andere, vom Pech verschonten Sherpas die Lasten in die Lager 1 und Lager 2, um den Weg in Richtung Gipfel mit Seilen abzusichern und die Lagerketten aufzubauen.

Nach dem Unglück und den Bergearbeiten gingen alle Sherpas, also auch jene, die nicht unmittelbar von dem Unfall betroffen waren nach Hause in ihre Dörfer, mehrere Tagesmärsche vom Basislager entfernt.

Sie kennen sich doch fast alle untereinander und es ist so wichtig, diese schwere Zeit zu Hause bei den Familien zu verbringen.

Es ist nun so vereinbart, dass unsere Sherpas eine Woche zu Hause bleiben und nach deren Rückkehr ins Basislager selbst entscheiden, ob sie hier weiter machen oder nicht.

Je nach dem, wie viele Sherpas, ohne die hier nichts geht, sich für die Weiterarbeit entscheiden, wird auch konkret unsere Zukunft am Mt. Everest aussehen.

Ich selbst finde es gut, dass man die Zeit einräumt und keinen Schnellschuss veranstaltet.

Tatsache ist doch, dass es auch um die Zukunft hier im Tal geht – z.B. wird der Everest im nächsten Jahr nicht anders sein.

Es ist so unendlich schwierig, jetzt einen richtigen Weg zu erkennen….

Auch Dr. Nimar und Dawa Stevens sagten mir heute, dass es eigentlich keinen richtigen Weg aus der jetzigen Sicht gibt.

Brechen wir heute aus Respekt dem umgekommenen Sherpas und deren Familien gegenüber alles hier ab und fahren nach Hause, kann man das so oder so sehen.

Das Sherpaland lebt von dieser Arbeit, die zweifelsohne sehr sehr gefährlich ist und die so herzlichen und unglaublich starken Träger und Climbingsherpa ernähren mit einer Everestsaison von April bis Ende Mai ihre Familien ein ganzes Jahr lang.

Sie haben hier seit Jahrzehnten nichts anderes getan und währen ohne dieses System mit den Expeditionsagenturen und uns westlichen Bergsteigern in einer großen Krise.

Die, die mit den Gefahren des Khumbu-Eisbruches am aller meisten vertraut sind, das sind die Sherpas. Sie sind es auch, die die Arbeit hier auch mal verweigern, weil sie nicht blindlings ins Unheil geschickt werden wollen.

Jetzt vielleicht zu sagen, die finanziell gut bestückten Möchtegernbergsteiger verdammen die Sherpas für diesen Job, das ist einfach nicht fair.

Man sollte mal einige Wochen gemeinsam hier mit den Einheimischen zusammen arbeiten, dann kann man mehr darüber empfinden und sagen.

Natürlich gibt es auch in diesem Geschäft Schwarze Schafe, aber wo gibt es diese nicht?

Also soweit mein ausführlicher Bericht zur Lage vor Ort.

Wir erholen uns jetzt mal einige Tage vom Schock der Katastrophe und den müden Beinen der Lobuche Peak-Besteigung und dann sehen wir, was uns hier zu tun bleibt.

Ich denke ganz fest, der Liebe Gott weiß was er mit mir vorhat.

Alles Liebe aus dem Basislager,

Andy mit seinem Superteam“

Basislager Mt Everest  - wo unser Team jetzt wartet

Basislager Mt Everest – wo unser Team jetzt wartet

Ich möchte für heute nur mehr Tashi Delek – Glück und Segen! allen wünschen euer Bodenpersonal Sabine

 

 

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Lobuche East Peak auf 6.119m erreicht

18.Tag Aufstieg zum Lobuche East Peak auf 6.119m

Gerade konnte ich mit Andy telefonieren (Sattelitentelefon) – sie sind alle sehr glücklich und wohlauf!

„Wir sind heute um 03.00 Uhr in der Früh vom Lobuche High Camp auf 5.400 m aufgebrochen. Das Wetter ist sehr gut – aber trotzdem war es ein sehr schwieriger Aufstieges, teilweise auf Fixseilen, denn die letzten 500 Hm bestanden nur aus Schnee und Eis.

Trotzdem haben wir alle um 08.10 Uhr den Gipfel des Lobuche East Peak auf 6.119m erreicht!!!

Ein Yak zeigt uns den Lobuche Peak mit 6.119m - jetzt haben wir ihn bestiegen

Ein Yak zeigt uns den Lobuche Peak mit 6.119m – jetzt haben wir ihn bestiegen

Juliane mit Wolfi und Daniel, Tenzing und ich haben diesen teils schwierigen Aufstieg souverän gemeistert – und wurden mit einem traumhaften Ausblick auf die wunderbare Bergwelt des Himalayas belohnt.

Vom Gipfel aus eröffnet sich dir ein fantastischer Blick auf den Mount Everest, den Lhotse mit seiner 3.000m hohen Steilwand, die Ama Dablam – das Matterhorn Nepals – den Makalu, den Nuptse, den Changtse in Tibet, den Pumori, den Gyachung Kang, den Cho Oyu, den Cholatse und viele unzählige Gipfel …

Wir sind jetzt vom Lobuche East Peak auf 6.119m nach Lobuche auf 4.915m abgestiegen und befinden uns jetzt in unserer Londge – sehr müde, aber glücklich!

Heute war im Mt. Everest Basislager ein großes Meeting der Sherpas – weiterer Verlauf ist momentan ungewiss …

Wir werden morgen zurück in Mt. Everest Basecamp auf 5.380m wandern – dann werde ich euch einen genauen Bericht und auch Fotos schicken.

An alle herzliche Grüße euer Andy mit Team“

Ich kann unserem Team nur von ganzem Herzen zu diesem Gipfelsieg gratulieren und freu mich, dass alle gesund in Lobuche angekommen sind.

Freu mich auf den aktuellen Bericht und Fotos

euer Bodenpersonal Sabine

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Aufstieg zum Lobuche East High Camp

17.Tag Aufstieg zum Lobuche East High Camp

Gestern konnte ich noch kurz mit Andy telefonieren (Sattelitentelefon) – die Stimmung ist sehr getrübt im Team.

Natürlich sitzt das Lawinenunglück am Mt. Everest allen Teammitgliedern tief in den Knochen – und ihre Gedanken sind natürlich bei den Sherpas und ihren Familien. Sie feierten ja erst am Tage zuvor gemeinsam die Puja im Mt. Everest Basislager …

Wir hier sind ja weit weg und doch so nah am Geschehen durch unsere Leute die sich vorort aufhalten. Auch ich mache mir meine Gedanken …

Andy schilderte mir noch, dass sie alle gut im Lobuche Base Camp auf 4.930m angekommen sind – das Camp liegt auf einer kleinen Grasfläche oberhalb eines tiefblauen Sees.

Nach einer hoffentlich gut durchgeschlafenen Nacht sollten sie heute zum Lobuche High Camp auf 5.400 m aufgestiegen sein.

Der Lobuche East ist ein beliebter Trekkingberg und die Besteigung erfordert ein Permit. Das Basislager liegt an der Südwestflanke auf 4.950 m Höhe.

Der Lobuche ist ein über sechstausend Meter hoher Berg und liegt westlich des Khumbu-Gletschers. Der Berg hat zwei Hauptgipfel, den 6.145 m hohen Westgipfel (Lobuche West) und den 6.119 m hohen Ostgipfel (Lobuche East). Beide Gipfel sind etwa zwei Kilometer voneinander entfernt.

Mir bleibt jetzt nur mehr unserem Team eine gute Nacht und für morgen einen weiteren guten Aufstieg zu wünschen …

Danke auch noch für die zahlreichen lieben und aufmunternden Worte und Wünsche die gestern und heute für unsere Bergsteiger gekommen sind – das tut uns allen in der Seele gut!

Namaste euer Bodenpersonal Sabine

 

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Lawinenabgang am Mt. Everest

16. Tag Lawinenabgang am Mt. Everest

Meine lieben Leser, wie ihr ja sicher aus den Medien schon mitbekommen habt, ist am Mt. Everest eine Lawine abgegangen und es wurden auch Menschen verschüttet. Nachdem auch bei mir das Telefon heißläuft (alle machen sich sorgen um unser Team) und laufend Emails eintreffen, möchte ich euch beruhigen – UNSEREM TEAM GEHT ES GUT!

Ich habe natürlich auch von Andy aktuell ein paar Zeilen bekommen:

“Hallo Leute,

Zur Info, in den Medien in Europa sind Meldungen, dass eine Eislawine ins BC Everest abgegangen ist.

Hier der tatsächliche Sachverhalt.

Im BC kann keine Lawine kommen, alles weit weg hier…

Ca. 3 Gehstunden vom BC war der Unfall – also alles OK hier.

Bitte nicht nervös werden, bei uns alles ok, wir packen gerade zusammen für den Abmarsch hinunter nach Lobuche, in 1 Stunde gehen wir los.

Über diesen Unfall berichten wir im Blog dann nach Lobuche, wenn ich mehr weiß und wenn es offiziell ist.

BUSSI Sabine!  Andy mit Team”

Wolfi, Daniel und Andy in Lobuche

Wolfi, Daniel und Andy in Lobuche

Gott sei Dank sind alle in Ordnung und wir werden später einen genauen Bericht von Andy bekommen – lassen wir unser Team jetzt sich in Ruhe akklimatisieren am Lobuche Peak Auf 6.116m.

Tashi Delek – Glück und Segen!  Euer Bodenpersonal Sabine

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Puja und Eisfalltraining

15.Tag  Basislager auf 5.380m

Meine lieben Tagebuchleser heute habe ich eine ganz lang Email von Andy erhalten.

„Hallo Spatz,

Heute geht es uns hier wieder recht gut.

Die Nacht verlief für mich zum ersten Mal wie zu Hause, also voll durchgeschlafen und laut Wolfi, meinem Zeltnachbar, voll durchgeschnarcht :-)

Nur ein kleiner Halsweh, der sich gestern Abend angekündigt hatte, vermieste mir die Morgenstunde. Aber keine Kopfschmerzen o.ä.

Auch Thomas hat denselben Halsschmerz, welcher aber nicht wahnsinnig ist.

Mit Schnaps und Bronchiostop bekomme ich das in den Griff.

Daniel hat noch Kopfschmerzen in der Nacht, aber heute unter Tags kam er mir sehr gut vor.

Über Wolfi, mit 50 Puls und einer Sauerstoffsättigung von 87% brauchen wir nicht reden. Er ist total konzentriert und macht nach Möglichkeit keinen Fehler.

Tom, unser Kameramann und Juliane kämpften heute Morgen mit Kopfschmerzen und einer wenig durchschlafenen Nacht.

Unser Dr. Nima hat Juliane beim Frühstück mal Blutdruck, Sauerstoffsättigung und weitere Werte abgenommen. Es ist laut Dr. Nima für diese Höhenlage und die kurze Zeit die wir hier oben sind, auch für Juliane alles im Lot.

Sie fühlte sich während des Tages bei den Dreharbeiten auch wieder viel besser.

Der Tag begann heute mit einem wunderbaren Frühstück und im Anschluss versammelten wir uns gemeinsam mit den anderen Everestanwärtern aus Südafrika, USA, Australien, Frankreich, Polen, Belgien, Deutschland und Österreich vor dem für die Puja vorbereiteten Platz.

Auch all unsere Träger, Sherpas, Küchenmannschaft und Dawa Stevens, der Chef von Asia-Trekking waren anwesend.

Pujastätte mit Sherpas im Everestbasislager

Pujastätte mit Sherpas im Everestbasislager

Wir Bergsteiger legten wichtige Ausrüstungsgegenstände für die Segnung durch unseren Lama auf die feierlich geschmückte Anrichte für die Zeremonie.

Einer unserer Climbingsherpas ist auch Lama und er begann mit dem uns schon bekannten “Murmeln”, was für die Buddhisten wie für uns Christen, das Gebet zu Gott ausdrückt.

Der Unterschied zu einer unsrigen Heiligen Messe ist mir neben den ganz anderen Ritualen folgendes aufgefallen.

Der Lama betet vorne an mit Gebetsfahnen, mitgebrachten Lebensmitteln wie Kekse, Colaflaschen, Mehl, Reis und den Ausrüstungsgegenstände zur Besteigung des Mt. Everest geschmückten “Steinhaufens” seine Gebete, während sich die ebenfalls dem Buddhismus zugehörig fühlenden Sherpas teils lautstark unterhalten. Mag sein, dass die auch über Buddha reden, eher kam es mir vor, sie hatten sich auch anderes Wichtiges zu erzählen :-)

Im gewissen zeitlichen Abstand wurden uns Tee, Kekse und andere feine Sachen serviert. Einmal kam ein Sherpa sogar mit hochprozentigem whiskyartigen Getränk zu uns.

Jeder von uns bekam auch eine Hand voll Reis und Mehl und beim Höhepunkt der Puja, wo wir aufstehen mussten, warfen wir diese Gaben unter lautem Gejohle der Sherpas als Opfer für eine sichere und glückliche Rückkehr vom Sitz der Götter am höchsten Berg unserer Erde in die Luft.

Als Abschluss dieser ausführlichen Feier wurden wir in einen Tanz mit den Sherpas eingebunden, was für uns noch nicht ganz höhenangepassten Westler ganz schön anstrengend war.

Nach der Puja begaben Wolfi, Daniel und ich uns zum Trainingsparkour für das Klettern durch den Khumbueisfall, welchen die Sherpas hier im Basislager für uns aufgebaut hatten.

Juliane, Tom und Thomas folgten uns mit Mikro und Kamera.

Erst wurden wir vom Chefsherpa, unserem Sirdar richtig in unseren Klettergurt gepackt, was sich für uns natürlich sonderbar anfühlte.

Man muss wissen, Wolfi ist Heeresbergführer und Flugretter, spitzen Alpinist und bildet auch die Leute beim Österreichischen Heer aus, Daniel ist Zivilbergführer und klettert neben schwersten Mixedtouren im Schwierigkeitsgrad 8C im Fels und hat erst kurz vor unserer Abreise einen Kunden durch die Eiger Nordwand geführt.

Aber wir wollen uns auf keinen Fall wichtig machen und schätzen die Erfahrung der Everestsherpas enorm. Wir wissen auch ganz genau, dass nicht wir, sondern die Sherpas hier die Stars sind und dass wir wenn, dann nur mit Hilfe dieser so liebenswürdigen Menschen auf die Spitze des Everest kommen können.

Nebenbei beschrieb mir Wolfi und Daniel die Kletterkünste von anderen westlichen Everestaspiranten, die ebenfalls hier im Eisbruch trainieren…

Andy im Eisfall beim Training

Andy im Eisfall beim Training

Zuerst ging es am Fixseil eine ca. 70 Grad steile Blankeiswand hinauf, wo man sich dann wieder abseilen konnte. Mit Frontalzackentechnik eine feine Sache. Ich merkte aber sofort, wie schwach meine Höhenanpassung noch ist.

Nach wenigen Kletterzügen schnellte mein Puls ganz schön hoch. Natürlich weiß ich, dass ich mir in dieser Phase der Akklimatisierung aber schon gar nichts an Überanstrengung leisten kann und so gab ich sofort nach und kletterte gemächlich hoch.

Im Anschluss stieg ich mit Daniel eine fast senkrechte Leiter hinauf, dann folgte eine für mich etwas heikle Querung, welche uns zu einem kurzen Abstieg zum Beginn einer horizontal über eine Spalte gelegten Leiter führte.

An dieser Leiter versuchte ich nun die auch im Khumbueisbruch liegenden Leiterbrücken über bis zu 10 Meter breite Gletscherspalten im aufrechten Gang mit meinen Steigeisen zu überschreiten.

Das Geheimnis ist dabei, dass man sich an den Seilen haltend, in leichter Vorlage ähnlich einem Skispringer unter Seilzug von hinten über die wacklige und mit Abgrund drohende Leiter bewegt.

Dieses gelang mir gar nicht mal so schlecht und so führte uns der Parkour noch mal in querendem Terrain zum abschließenden Abstieg über leicht geneigte Eisplatten.

Alles in allen super Sache, nur diese Querungen, bei denen man über unregelmäßige Eisstufen und Löcher drüber muss, das wird für mich die Challenge im Khumbueisbruch werden. Wenn es schön steil bergauf oder bergab geht. Wo ich das Gelände definiert von meinen Händen und Füssen mitgeteilt bekomme, das soll nicht das Thema sein.

Wolfgang kletterte während dessen mit Juliane den Parkour ab, was für Juliane eine sehr wichtige Erfahrung auf Steigeisen heute Morgen war. Juliane kletterte mit mir im Sommer 2011 im Rahmen einer Fernsehproduktion (NDR-Sportclubstars)eine 250 Meter hohe Dolomiten-Felskante als Frischling und jetzt möchte sie sich auch ins Eis wagen.

Juliane mit Wolfi beim Eisklettertraining

Juliane mit Wolfi beim Eisklettertraining

Am Lobuche Peak werden für Juliane genau solche Passagen warten und so ist das Eistraining super wichtig auch für sie gewesen.

Wolfi sagte mir, Juliane sei eine der “besseren” Trainingskletterer, die er heute hier im Eisbruch beobachtet habe.

Das aus dem Munde eines Heeresbergführers, das soll was heißen…

Jetzt am Nachmittag habe ich mir schon mal die Sachen für unseren nächsten Schritt zusammen gepackt.

Morgen latschen wir wieder hinaus nach Lobuche, wo wir auf ca. 4.900m Seehöhe die Nacht auf übermorgen verbringen werden. Dort startet unser Aufstieg zum 6.119m hohen Lobuche-East, den wir als weiteren wichtigen Schritt der Höhenanpassung nehmen werden.

Am Lobuche Peak soll auch die Aussicht zu unserem großen Ziel dem Everest außergewöhnlich schön sein uns so ist dieser Aufstieg auch für das Filmteam enorm wichtig.

Ich sage euch nun wieder Berg Heil aus dem Basislager und freu mich auf die nächsten vier Tage, wo ich keinen Computer mit haben werde.

Also, bis ganz bald,  Andy mit Team“

Wie ihr lesen und sehen könnt, bereitet sich unser Team schön langsam auf die Tage am Berg vor. Es ist ja toll, daß sie sich auf die Begebenheiten die sie erwartet, “einüben” können.

In den nächsten Tagen werde ich wahrscheinlich keine Infos von Andy bekommen – wir lassen uns überraschen …

Noch eine kleine Erklärung was der Sirdar ist: Der Sirdar (Bergführer) ist der “Direktor des wandernden Hotels”. Er stammt meist aus den Bergregionen und gehört oft einer Tibetisch-stämmigen Volksgruppe an. Nach mehrjähriger Erfahrung als Begleiter (“Sherpa”) von Trekkinggruppen und Ausbildung in Fremdsprachen, Bergrettung, Geografie, Wetterkunde usw. wird er vom Tourismusministerium certifiziert.Er heuert die Träger an, handelt den Lohn aus und bezahlt sie. Er ist verantwortlich für Verpackung und Transport von Ausrüstung, Verpflegung und Gepäck.Auch organisiert er Rettungseinsätze im Notfall.

Namaste euer Bodenpersonal Sabine

 

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Energietanken im Basislager

14.Tag  Basislager auf 5.380m

Heute habe ich nur eine ganz kurze Email von Andy erhalten

„Ich hab heute super geschlafen, erst beim Aufwachen kam Kopfweh. Jetzt nach dem Frühstück, Tee, Kakao, Rührei usw. bin ich wieder voll fitt. Nur „derleiden“ tut’s noch nix. Schön langsam weiter anpassen…

Alles Liebe, Andy und Team“

Das Essen schmeckt nach wie vor sehr gut – ist ein Zeichen das es ihnen gut geht.

Jetzt ist die Phase der Akklimatisierung sehr wichtig und sie werden es schon richtig machen.

Ich hoffe dass auch die nächste Nacht gut wird und freu mich wieder mehr von unseren Männern zu hören …

Hier habe ich noch eine Karte (von NDR/ARD) auf der ihr die Route die sie bis ins Basislager zurückgelegt haben genau verfolgen könnt.

Route bis zum Basislager auf 5.380m

Route bis zum Basislager auf 5.380m

Danke für die vielen Glückwünsche an unsere Everestmänner.

Bis morgen euer Bodenpersonal Sabine

 

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Mt. Everest Basislager auf 5.380m

13. Tag heute Einrichten im Basislager auf 5.380m

Basislager Mt Everest

Basislager Mt Everest

Meine Lieben welch Freude – das Internet im Basislager scheint ganz gut zu funktionieren – ich kann euch wieder eine persönlich Information von unserem Team übermittel.

 “Hallo Spatz,

Nach dem gestrigen Abendessen verkrochen wir uns alle in unsere Zelte.Hier im Basislager haben wir alle Einzelzelte, damit wir uns etwas ausbreiten und nicht auf die Nerven gehen können.

Daniel, Wolfi und ich sind im Dreieck untergebracht.Unsere drei Zelte stehen im Abstand von zwei bis drei Meter zueinander. Das ist super und wir können uns von Zelt zu Zelt auch gut verständigen und unterhalten.

Direkt vom Eingang meines Dreimannzeltes haben wir mit einem Seil ein Leitsystem zum Toilettenzelt gelegt, welches ca. 10m von meinem Zelt entfernt steht.

Das ist etwas vom Wichtigsten für mich, kann ich so auch mitten in der Nacht hinüber stolpern um mein Geschäft zu erledigen.

Unmittelbar vor meinem Zelt stehen die beiden blauen Transporttonnen, die wir mit Lebensmittel von INTERSPAR und Ausrüstung für die Besteigung gefüllt, schon einen Monat vor unserer Abreise von zu Hause losgeschickt haben.

Über dem Zelteingang habe ich meine Solarzelle für die elektrische Aufladung der kleinen Geräte wie Kamera, Ipod oder GPS-Gerät montiert.

Andy montiert Solarzelle

Andy montiert Solarzelle

Die beiden Carbon-Leki-Trekkingstöcke lehnen auch direkt beim Zelteingang und bieten mir fantastische Unterstützung beim Gehen.

Mit der Beklebung und Beflaggung mit Logos meiner drei Grossponsoren HARREITHER, RAIFFEISEN und INTERSPAR werden wir in den nächsten Tagen unsere kleine Heimat hier vervollständigen.

Jeder Handstreich auf über 5.300m, mit noch sehr geringer Höhenanpassung, fordert uns anständig und so müssen wir jetzt vorsichtig vorgehen.

Schon das Bücken um sich die Schuhbänder zu knüpfen ruft sofort unbarmherzigen Kopfschmerz hervor.

Der Puls, den wir z.B. bei mir noch in Namche Bazar auf 3.400m Seehöhe mit 51 Schlägen pro Minute gemessen hatten, will einfach nicht ruhiger werden.

Aber kein Grund zur Panik, ich kenn mich und die Situation und ich weiß, in drei oder vier Tagen klopft mein Herz hier oben auch wieder gemütlicher.

Andere Leute hatten da schon größere Probleme.

Heute Morgen um 06:00 Uhr riss mich das laute Knattern eines Rettungshubschraubers aus dem Schlaf. Eine Bergsteigerin aus Indien bekam starke Zahnschmerzen und musste dringend vom Helikopter nach Kathmandu zum Zahnarzt, den wir ja schon kennen, geflogen werden.

Zahnprobleme auf großer Höhe sind nicht zum aushalten und der Unterdruck hier oben macht einen Abtransport dringend nötig.

Einerseits super beruhigend, sieht man, wie die Rettungskette da in Nepal am Everest funktioniert.

Temperaturschwankungen von Hitze im Zelt bei Sonnenstrahlung und bis minus 16 Grad nachts, setzen uns neben dem schon sehr geringen Sauerstoffgehalt und Luftdruck auf 5.300m zu.

Sobald die Sonne weg ist wird es empfindlich kalt hier. Wolfi hat in seinem Zelt minus 13 Grad gemessen. Minus 16 im Freien.

In meinem Doppelschlafsack, also ein feiner weicher 900-Daunenschlafsack verpackt in einem G-Loftsack, beide von Carinthia habe ich mit solchen Temperaturen kein Problem.

Man darf nur nicht den Fehler machen und mit der Kleidung reinschlüpfen. Der Heizkörper dieses Systems ist nicht der Schlafsack sondern meine Körperoberfläche, welche ja gut 26 Grad ausstrahlt.

Wenn ich diesen Heizkörper mit Gore oder anderen Bekleidungsschichten zudecke, dann wird es im Schlafsack niemals richtig warm.

Also mit kurzer Unterhose und T-Shirt, dann ist es super fein da drinnen.

Für morgen ist weiteres Einrichten unseres Lagers und ein Spatziergang durch das Everest-Basecamp geplant.

Andy mit Juliane im Basislager

Andy mit Juliane im Basislager

Die Mönche in Pangboche haben uns den 17. April für die Durchführung der üblichen Puja empfohlen.

Also werden wir wie es hier üblich ist, die Götter um ihren Segen beten und dies übermorgen im Rahmen einer mystischen Feierlichkeit gemeinsam mit den Sherpas erleben.

Soweit mein Bericht aus dem Mt. Everest Basislager für heute.

Ich danke allen, die sich so rege an unserer Sache beteiligen. Jeden Tag werden eure schönen Einträge in meinem Blog und im Blog von ARD-NDR beim Abendessen von Juliane vorgelesen.

Glaubt es mir, es tut so gut zu wissen, dass ihr alle bei und mit uns seid……

Alles Liebe,  Andy mit Wolfgang und Daniel, Juliane, Tom und unser so wunderbar beruhigender Thomas (Tonmann)“

Den lieben Grüßen und dem Dank an die zahlreichen Daumenhalter die im Geiste mit unseren Männern mitsteigen, möchte ich mich mit ganzem Herzen gerne anschließen – denn ohne euch wäre es nicht diese “Reise mit Freunden”!

Ich möchte euch auch noch kurz erklären was eine und warum eine Puja so wichtig macht: Eine Puja ist eine Ehre-Erweisung an die Götter um “Einlass” in ihr Reich zu bitten, denn für Buddhisten sind die Gipfel der Berge die Wohnstätte ihrer Götter.Diese praktizierte Verehrung der Götter ist ein wichtiger Bestandteil im religiösen Alltag.

 Für heute wünsche ich euch

Tashi Delek – Glück und Segen! euer Bodenpersonal Sabine

 

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Everest Basecamp auf 5.380m erreicht

12.Tag Trek zu Everest Basecamp auf 5.380m

Wie schon aus der Überschrift zu erkennen ist, haben Andy, Daniel, Wolfi und das restliche Team heute endlich das Everest Basecamp auf 5.380m erreicht.

Ich habe auch gleich wieder eine aktuelle E-Mail für euch von Andy aus dem Camp.

Andy ist wie immer für kleine Späßchen bereit und deshalb …

Nun aber die Mail:

“Hallo Sabine. Wir sind heute nach viereinhalb Stunden im Basecamp Mt. Everest angekommen.

Wolfgang und mir geht es sehr sehr gut Daniel kommt auch immer wieder besser zu Kräften. Tom und Thomas machen der Wunder super Arbeit mit ihrer Kamera. Juliane und Jan-Peter spazieren schön gemütlich im Everest Basecamp umher. Alle zusammen sind wir glücklich. Das Basecamp ist sensationell eingerichtet.

Ich habe zwei Teller Pommes mit Thunfisch und Salat gegessen. Drei Teller Suppe haben meinen Flüssigkeitshaushalt in Ordnung gebracht. Also du siehst mir geht es so gut wie noch nie bei der Ankunft in einem Basislager.

Tensing führt Andy Richtung Mt. Everest Basecamp

Tensing führt Andy Richtung Mt. Everest Basecamp

Der Weg war nur in den letzten eineinhalb Stunden sehr mühsam und Blockgelände. Ansonsten wunderschön zum Gehen und keine großen Komplikationen für mich.

Lobuche auf 4.915m

Lobuche auf 4.915m

Gestern stiegen wir von Dingboche auf 4.410m hinauf nach Lobuche auf 4.915m. Auch diese Strecke brachten wir in 4 Stunden wunderbar hinter uns. Gestern Abend bekamen wir Wiener Schnitzel mit Kartoffeln. Wahnsinnig auf knapp 5000 m Seehöhe. Wir denken oft an Anda, der uns hier natürlich abgeht. Auch den Floh könnten wir gut gebrauchen. Seine E-Mails freuen mich ungemein. Jetzt richten wir uns hier noch besser ein und die nächsten drei Tage gibt es hier eine Pause.

Viele Leute haben uns schon angesprochen, dass es hier einen Blinden im Tal gibt. Sehr lustige Situationen da ich selbst schon angesprochen wurde und nicht erkannt wurde.

Auf meine Frage ob es nicht zu gefährlich sei einen Blinden hier herauf steigen zu lassen haben die Leute geantwortet – nein das muss ein guter Bergsteiger sein, er muss doch nur etwas langsamer steigen.

Als die Leute dann erfahren haben, dass sie mit dem Blinden sprechen – ja da könnt ihr euch vorstellen wie lustig das war.

Träger mit Pumori im Hintergrund

Träger mit Pumori im Hintergrund

Das Wetter und die Temperaturen hier oben sind jeden Tag ähnlich. Am Morgen fast keine Wolke und Sonnenschein und wunderbar zum Wandern. Ab Mittag zieht es zu und es beginnt zu schneien. Am Nachmittag ist es ungemütlich kalt, leichter Schneefall und man ist froh in die Daunenjacke schlüpfen zu können.

So weit mein Bericht von den letzten zwei Tagen. Ich werde versuchen noch einige Fotos zu mailen.

Gedenkstätten Scott Fisher

Gedenkstätten Scott Fisher

Sag allen liebe Grüße und uns geht es sensationell gut und wir denken auch oft an zu Hause. Was ist aber mit Andas Schulter. Ich hoffe es geht ihm gut. Grüß ihn ganz lieb von uns. 

Alles Liebe alles Gute hab dich lieb bis zum nächsten Mal Andy mit Team“

Wolfi, Daniel und Andy in Lobuche

Wolfi, Daniel und Andy in Lobuche

Der Appetit passt und so scheint die Welt wirklich in Ordnung für unser Team – auch mit der Höhenanpassung dürfte es sehr gut klappen.

Nun machen sie 3 Tage im Basecamp Pause – auch für die Akklimatisierung perfekt – werden gut Essen und die Seele baumeln lassen mit Blick auf das Große Ziel den Mt. Everest.

Weitere Infos gibt es auch unter

Namaste euer Bodenpersonal Sabine

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Lobuche auf 4.915m erreicht?

11. Tag Andy, Daniel und Wolfgang müssten heute in Lobuche auf 4.915m angekommen sein

Leider habe ich heute keine aktuellen Infos von unserem Bersteigerteam.

Sie müssten aber heute morgen in Dingboche auf 4.4190m nach Lobuche auf 4.915m gestartet sein.

Laut der Beschreibung (Internet) soll es eine Wanderung durch ein weites Tal am Fuße der beeindruckenden Gipfel der Chola Tse und Tawache auf der linken Seite sein.

Ein steiler Anstieg führt zum Fuß des Khumbu-Gletschers auf Tukla. Der Weg geht  im Zickzack durch die Felsbrocken der Endmoräne des Gletschers.

Am Anfang der Steigung gibt es viele Steinhaufen, als Mahnmale für die vielen Sherpas und Bergsteiger, die bei der Besteigung des Mt. Everest gestorben sind.

Sie gehen weiter nach Lobuche, 4910 m, von wo aus sie den atemberaubenden Mt. Everest und Pumori Peak, 7220m, sehr gut sehen.

Einige Probleme mit der Atmung könnten heute für unser Team aufgrund der Höhenlage entstehen. Um die Höhenkrankheit zu verhindern ist Ruhe und viel Wassertrinken erforderlich.

Mt. Everest

Mt. Everest

Für heute muss ich euch leider auf morgen vertrösten mit der Hoffnung neue Informationen von Andy zu bekommen.

Mit den Gedanken bei unseren Männern euer Bodenpersonal Sabine

 

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Rasttag in Dingboche auf 4.410m

10.Tag Rasttag in Dingboche auf 4.410m

Hallo meine lieben und treuen Leser heute habe ich überraschend wieder einen Bericht von Andy, Daniel und Wolfi bekommen – den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.

Beginn Bericht:

„Heute haben wir hier einen wichtigen Rasttag auf ca. 4.300m Seehöhe.

Einzelne Leute in unserer Gruppe kämpfen schon etwas mit der dünneren Luft.

Auch Daniel hat seit gestern mit kleinen gesundheitlichen Unstimmigkeiten seines Körpers zu tun.

Er hat sich wohl eine Erkältung eingeheimst. Husten und laufende Nase, etwas Halsschmerzen und die Temperatur es ist ihm mal zu kalt und mal zu warm.

Unser Dr. Nimga hat ihm Medikamente gegeben und Daniel fühlt sich im warmen Schlafsack von Carinthia schon etwas besser.

Wir rechnen sowieso damit, dass es jeden von uns während dieser Reise mal erwischt. Also kein Grund zur Beunruhigung.

Wolfi und ich sind total top drauf, wir sind zusammen im Zimmer und verstehen uns hervorragend.

Wolfi mit Andy auf einer Nepalbrücke

Wolfi mit Andy auf einer Nepalbrücke

Wir beide machten heute nach dem Frühstück einen leichten Spaziergang hinauf auf 4.600m wo Wolfi den Island Peak, die Ama Dablam und neben zahlreichen Himalayariesen den Lobuchepeak, unser Ziel für die nächste Woche sah.

Ein Yak zeigt uns den Lobuche Peak mit 6.119m

Ein Yak zeigt uns den Lobuche Peak mit 6.119m

Tensing, der die letzten beiden Tage mit mir und meiner Videokamera unterwegs war, hat sich den heutigen Ruhetag mit Feldarbeit hier bei den Einheimischen in Dingboche dienlich gemacht.

Er half beim Pflügen eines Ackers. Es werden da auf über 4.000m Kartoffeln,Weizen, Buchweizen, Gerste und Hirse…angebaut.

Tensing konnte neben unzähligen Bergbesteigungen bereits zehn Mal am Gipfel des Mt. Everest 8.848m, am Kangchendzönga 8.586m, dem dritthöchsten Berg unserer Erde und auf der Annapurna 8.091m stehen.Ich bin mir sicher, er ist ein sehr wichtiger Partner für uns.

Pemba, unser Kamerasherpa hat ihn bei der Feldarbeit gefilmt.

Andy mit Pemba und Dr.Nimga bei Rast über Dingboche

Andy mit Pemba und Dr.Nimga bei Rast über Dingboche

Die Sache mit der Verpflegung möchte ich noch ansprechen.

Dies ist nicht nur für mich eines der wichtigsten Dinge bei einer großen Bergfahrt.

Ich kann behaupten, dass ich noch nie während einer Reise oder Expedition mit solch fantastischer Küche verwöhnt worden bin.

Alles extrem sauber angerichtet, merkt man deutlich, dass die Sherpas nicht zu letzt durch die Organisation meines Freundes Wolfi Nairz, sehr dazu gelernt haben. Diese Organisation verhalf vielen Sherpas den Weg nach Europa, wo sie die Chance hatten, sich im Bereich Küche, Kultur und Hüttenwesen in Österreich einiges beibringen zu lassen.

Der Geschmack ist wie in unseren Hütten oder noch besser, wie im guten Restaurant oder zu hause.

Pommes, Pizza, Hünchen, Nudel, Suppen aller Art, alles Feinste Sahne…

Ich hab mir fast immer noch eine Portion bringen lassen… :-) Also es ist alles perfekt und oft denke ich an Anda, dessen Platz hier am Tisch leider leer bleibt :-(

Morgen geht’s in einem vierstündigen Marsch weiter hinauf nach Lobuche auf ca. 4.900m.

Ohne unsere Sherpa geht gar nichts

Ohne unsere Sherpa geht gar nichts

Alles liebe aus dem Speisesaal, Andy, Wolfi, Daniel, Juliane, Tom und Thomas“

Ja wenn das Essen passt, dann ist die Welt für Andy immer in Ordnung – wichtig ist für ihn Sauberkeit, Geschmack und vor allem genügend Nachschlag! Falls trotzdem einmal zuwenig sein sollte, hat ja Interspar dafür gesorgt, dass dem Abhilfe geschaffen werden kann.

Morgen soll es weiter nach Lobuche auf 4.915m gehen – und Dank der Firma Dachstein sind unsere Männer ja bestens mit dem richtigen Schuhwerk ausgerüstet – hab noch keinen über Blasen an den Füßen jammern hören…

Jetzt kommen Andy, Daniel, Wolfi und der Rest des Teams ihrem nächsten Ziel, dem Everest Basecamp auf 5.380m immer näher. 

Wäschewaschen muss früh erlernt werden

Wäschewaschen muss früh erlernt werden

 Hier sieht man schon, dass die Kinder schon früh zur Sauberkeit erzogen werden :-)

Namaste euer Bodenpersonal Sabine

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In Dingboche auf 4.410m eingetroffen

9. Tag In Dingboche auf 4.410m eingetroffen

So meine Lieben – heute habe ich wieder aktuelle Infos von unseren Bergsteigern aus Dingboche.

Hier die original Email von Andy: 

“Hallo Schatzi,

Gestern kein Internet gehabt.

Bei dir alles gut?

Wolfi und ich top, Daniel etwas verkühlt, aber auch sehr gut!

Alles perfekt, die Höhe bis jetzt auch sehr gut vertragen.

Leider kein Internet hier, zum ersten Mal via Satellitentelefon. Deshalb nur mal 2 Fotos…

Die Ama Dablam hatten wir den ganzen Tag vor uns…(Bodenpersonal gibt anschließend ein paar Infos)

Beginn Bericht:

Heute kommt mein Bericht zum ersten Mal via Satellit, Dank der Unterstützung von Thomas Schörkhuber Brandspot Satellitenkommunikation. 

Gestern sind wir gegen 08:30 Uhr in Namche Bazar bei schönstem Wetter losmarschiert.

Wir wählten den direkten Weg nach Tengboche, über den ich 2009 schon mal in die Gegenrichtung gegangen bin.

Deshalb wusste ich, dass mich bezüglich großen Stolpersteinen nicht all zu viel erwarten wird.

Tatsächlich ging es richtig gut auf sandigen Weglein dahin, nach dem wir Namche über die endlosen Stufenstrassen verlassen hatten.

Tom und Thomas brachten im milden Morgenlicht einzigartige Aufnahmen von der gigantischen Bergwelt in den Kasten.

Da machte es uns wenig aus, wenn wir für die Kamera mal da, mal dort warten mussten…..

Der erste Teil unserer heutigen Strecke brachte uns hinunter auf gut 3.200m, wo wir den großen Dudh Kosi Fluss über eine Schwindel erregende Hängebrücke querten.

Auf der gegenüberliegenden Flussseite stiegen wir über zahllose Wegkehren gute 600 Höhenmeter hinauf, während uns immer wieder  Yaktreibern mit ihren Tragtieren kreuzten. Bis ca. 4000m werden hier eine Art Mulis (Zos?), darüber Yaks als Lastentransporter genutzt.

Andy, Daniel und Tensing begegnen einer der zahlreichen Yakkarawanen

Andy, Daniel und Tensing begegnen einer der zahlreichen Yakkarawanen

Viele Trekker aus aller Herren Länder begegneten uns und allerlei unterschiedliche Stimmungen saugten wir auf.

Mir persönlich ging es mit den vielen Leuten, dem rauschenden Fluss und dem Gehen im aufrechten Gang erstaunlich gut.

Mir ist es ja viel lieber, mit den Händen den Boden berühren zu können, um mir ein Bild des nächsten Schrittes machen zu können.

Beim Trekking läuft das leider nicht….

Nach ca. 5 Stunden hatten wir unser Tagesziel Tengboche auf 3.860m erreicht und über 900 m im Auf- und über 500m im Abstieg gut hinter uns gebracht.

Am Nachmittag besuchten wir das wohl größte Kloster im Tal, wo wir einer buddhistischen Zeremonie beiwohnen durften.

Kloster in Tengboche auf 3.860m

Kloster in Tengboche auf 3.860m

Am Abend wurde uns wieder sensationelles Essen gebracht und die Nacht auf 3.860m verlief ohne Kopfschmerzen.

Heute Morgen starteten wir nach 08:00 Uhr und wir wussten, der Weg wird etwas länger und anstrengender werden.

Erst stiegen wir gute 100 Höhenmeter zum großen Fluss ab, Hängebrückenquerung ergab ein fantastisches bild für die Kamera und jenseits des Baches wieder steil bergauf.

Nach ca. 2 Stunden kamen wir in Pangboche an, wo wir vom dortigen Lama eine ausführliche Segnung unserer Expedition bekamen.

Auch ein Teil unserer Sherpa war mit uns mitgekommen, so stapfte Tensing, der sich für mich zuständig fühlt, ständig hinter mir und warnte mich “handgreiflich” vor jeder Stufe.

Einfach ergreifend, wie sehr sich ein Sherpa auf einen westlichen Bergsteiger einstellen kann.

Ich drückte Tensing meine Videokamera in die Hand und so machte er heute schon einige schöne Aufnahmen von uns und der gewaltigen Gegend hier.

Als mein Navigator war heute wieder Wolfi zuständig und er lotste mich wie wenn er das schon Jahre mit mir machen würde, durch die diversen Stolpersteine des heutigen Weges.

Gegen 16:00 Uhr trudelten wir dann in unserem Tagesziel Dingboche auf 4.410m ein und ich bin happy, dass ich auch den zweiten Trekkingtag so gut schaffen konnte.

In unserer Gruppe, in der auch andere Everestanwärter und Trekker mitgehen haben sich heute erste kleine Höhenprobleme eingeschlichen.

Deshalb hat Dawa Stevens entschieden, dass wir nun zweimal hier in Dingboche auf 4.410 übernachten werden, um einer Höhenkrankheit vorzubeugen.

Dieser Umstand macht auch uns gar nichts und ich glaube sogar, dass wir einen Vorteil daraus bekommen.

Also morgen Ruhetag hier und übermorgen dann weiter hinauf nach Lobuche auf 4.900m.

Dort werden wir dann nur noch eine Nacht verbringen um uns dann am nächsten Tag ins Basecamp  Mt. Everest aufmachen zu können.

Also ich hoffe, alles geht so wunderbar weiter und wir dürfen es die nächsten Tage genau so genießen.

Ich weiß wieder nicht, wie der Internetzugang dann weiter aussieht.

Alles liebe, Andy mit Wolfi und Daniel”

Zuerst möchte ich euch meine lieben Leser noch eine kurze Erklärung geben: Die Ama Dablam ( „Mutter und ihre Halskette“) ist ein 6814 Meter hoher Berg in der Khumbu-Region des Himalaya, dem Herzen des Sherpa-Landes, liegt einer der schönsten Berge der Welt. Vor dem Hintergrund der höchsten Gipfel der Erde ragt die Ama Dablam völlig freistehend auf. Der Berg wird auch als „Matterhorn Nepals“ bezeichnet und gilt als einer der schönsten Berge der Erde. Die Ama Dablam besitzt einen kleineren Nebengipfel, der 5563 m hoch ist. Die Besteigung erfordert eine offizielle Erlaubnis (Permit) der nepalesischen Regierung und die Anwesenheit eines Verbindungsoffiziers. Die Besteigung ist technisch relativ anspruchsvoll.

Andy erzählt immer wie seine Bergkolegen von diesem wunderschönen Berg berichten – ein Traum in weiss …

So nun hat sich die Trekkingtour wieder geändert -warum auch nicht – aber für die Akklimatisierung kann es nur zum Vorteil sein.

Nun gibt es morgen wieder einen Ruhetag für Körper und Geist und lassen wir uns überraschen wie sie dann weiter vorankommen werden.

Für heute machen wir auch einen “Ruhetag” und morgen werdet ihr ja lesen – vielleicht von Andy und seinem Team persönlich – aber sicher vom Bodenpersonal Sabine

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Tengboche Monastery auf 3.860m erreicht

8. Tag Tengboche Monastery auf 3.860m

Euch meine lieben und treuen Leser muss ich heute leider ohne aktuellen Bericht von unserem Team (wahrscheinlich kein Internet vorhanden) informieren.

Nach ihrer ersten Trekkingtour werden Andy, Daniel und Wolfgang ihr Etappenziel Tengboche Monastery auf 3.860m erreicht haben und die Nacht in einer Lodge verbringen.

 350px-KarteKhumbu

Hier eine kleine Übersichtsskizze vom Khumbugebiet in dem sich unser Team aufhält.

Für morgen wäre dann der Trek nach Dingboche auf 4.410m geplant – lassen wir uns überraschen.

Um euch ein bisschen mit der Region dem Khumbugebiet, in der sich unsere Bergsteiger aufhalten, vertraut zu machen, habe ich hier ein paar Fakten:

Es besteht aus den Flusstälern der drei Flüsse  Bhote Kosi, Dudh Kosi und Imja Khola, die durch Gebirgskämme voneinander getrennt sind.

Diese Täler steigen stetig an und gehen in große Gletscher (z. B. Khumbu Gletscher) über, die sich wiederum von Sechs- bis Achttausendern ergießen.

Das Khumbuvorland wird Solu genannt. Beide Regionen zusammengefasst bilden den District Solokhumbu.

Hauptstadt des Solukhumbu ist Salleri.

Das Gebiet verfügt über zahlreiche Herbergen und ist für Trekkingtouren sehr beliebt.

Berge im Khumbu von denen unser Everest Team umgeben ist:

Mt. Everest 8.848 m, Lhotse 8.516 m, Cho Oyu 8.188 m, Nuptse 7.861 m, Baruntse 7.152 m, Pumori 7.161 m, Ama Dablam 6.856 m, Kantega 6.783 m, Num Ri 6.677 m, Thamserku 6.623 m, Taboche 6.623 m, Cholatse 6.440 m, Island Peak (Imja Tse) 6.189 m, Lobche 6.145 m, Khumbi Yul Lha 5.761 m und Kala Patthar 5.675 m.

Da kann man sich als Vollblutbergsteiger nur wohl fühle – umgeben von all diesen Giganten.

Viele dieser als heilig angesehenen Berge (Mount Everest, Cho Oyu, Ama Dablam) sind schon bestiegen worden.

Einzige Ausnahme ist der Khumbi Yul Lha, die „Heilige Mutter des Khumbu“, dessen Besteigung absolutes Tabu ist.

Die Sherpas sind die Bevölkerungsmehrheit des Khumbu. Diese aus Tibet stammende Volksgruppe bewohnt auch das Khumbuvorland Solu. Neben dem Betreiben von Herbergen leben  sie auch noch traditionell vom Kartoffelanbau und der Yakzucht.

Dieser Landesteil ist nahezu ausschließlich buddhistisch  geprägt – im Gegensatz zum übrigen hinduistischen  Nepal.

Religiöses Zentrum ist das Kloster von Tengboche (3.860 m). Im Kloster von Khumjung (3.780 m) wird in einem Blechschrank der legendäre Yeti-Skalp aufbewahrt.

Der Hauptort des Khumbu ist Namche Bazar (3.440 m) – von dort sind heute Andy, Daniel und Wolfgang gestartet.

Namche liegt an der Schnittstelle der Khumbutäler und damit aller Trekkingrouten. Weitere Ortschaften sind Chukhung, Dingboche, Khumjung, Khunde, Lobuche, Machermo, Pangboche, Phortse und Thame.

Mit dieser kleinen „Gebietskunde“ möchte ich mich von euch für heute verabschieden – bis bald euer Bodenpersonal Sabine

 

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Ruhetag in Namche Bazar auf 3.440m

7. Tag  Akklimatisierung und ein bisschen die Beine bewegen

Trotz sehr schlecht funktionierender Internetverbindung, konnte mir Andy mit viel Geduld, aber heute hatten sie ja Zeit, einen kurzen Bericht zukommen lassen.

„Beginn meines Berichtes:

Heute machen wir Ruhetag hier in Namche Bazar.

Dieses Hauptdorf im Solokhumbu liegt an der Verzweigung von den zwei Haupttälern im Khumbugebiet und ist das Wirtschaftszentrum im Sherpagebiet.

Das eine Tal verläuft in westliche Richtung nach Thame und weiter zum Nang Pala Pass, dem Übergang nach Tibet-China. Dort ist es nur den Handelskarawanen zwischen Tingri in Tibet und Namche Bazar in Nepal erlaubt, die politisch sehr empfindliche Grenze zu passieren.

Namche ist extrem terrassenartig in den Hang gebaut und ein kleiner Spatziergang durch die “Hauptstrasse” erfordert schon Trittsicherheit.

Andy auf der Shoppingmeile von Namche Bazar

Andy auf der Shoppingmeile von Namche Bazar

(Wenn er das zu Hause tun müsste – Anmerkung vom Bodenpersonal – nur Sportgeschäfte sind akzeptabel)

Beim Schlendern durch die engen Gassen, auf deren Strassen kein Rad laufen würde, haben Wolfi und ich eine Baustelle eines neuen Hauses gefunden.

Beeindruckend, wie einfach und doch genau sich die Handwerker hierzulande an die nicht gerade leichte Arbeit machen.

Alte Nägel werden gerade geklopft, Steine werden mühsam zu eckigen Bauklötzen geklopft.

Facharbeiter auf einer Baustelle in Namche Bazar

Facharbeiter auf einer Baustelle in Namche Bazar

Nun wird es aber Zeit, dass wir in Bewegung kommen.

Unsere Muskeln und der Kreislauf freuen sich auf unseren Aufbruch in Richtung Basislager morgen.

Für die Etappe morgen haben wir eine Änderung geplant.

Wir lassen Khumjung auf ca. 3.780 m links liegen und gehen gleich direkt durch nach Tengboche Monastery auf 3.860m, was ja auch in ähnlicher Seehöhe liegt.

Dadurch haben wir keinen Nachteil in der Höhenanpassung und gewinnen einen Tag, den wir in Khumjung nun auslassen.

Wie die Internetverbindung in Tengboche funktioniert weiß ich noch nicht und so müssen wir einfach schauen, ob ich euch morgen Abend wieder aktuell berichten kann.

Alles Liebe aus Namche,  Andy mit Team

So Sabine, Bussi und hoffentlich bis bald, Andy“

Nun wird es aber Zeit, dass unsere Männer in Bewegung kommen – umgeben von hohen Bergen und den Duft des Abenteuers in der Nase (wenn es vielleicht auch nur der Staub der Straßen ist) – können sie es kaum erwarten endlich mit der Trekkingtour Richtung Everest Basecamp zu starten.

Hoffentlich bleiben alle gesund und es schleichen sich nicht die Symptome einer Höhenkrankheit (Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen) ein.

Dann wünschen wir ihnen für morgen einen guten Start und mögen ihnen die Götter gnädig sein.

Keine Angst das Bodenpersonal klopft morgen wieder die Tastatur und vielleicht auch mit aktuellen Infos von Andy, Daniel und Wolfgang.

Namaste Sabine

 

 

 

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Team endlich in Namche Bazar auf 3.440m angekommen

6. Tag Team ist endlich in Namche Bazar auf 3.3440m angekommen

Heute hab ich über E-Mail einen persönlichen Bericht bekommen

 „Hallo Spatz,

 Super gut gefällt mir dein Bericht von gestern und vorgestern!

Jiri war wirklich so wie du beschrieben. Sehr urtümlich, auch die Betten und das Klo….. Kein Internet!

Die 8 Stunden lange Fahrt war wie üblich, etwas anstrengend aber kein Problem.

Wir hörten, dass auch gestern nur ganz wenige Flüge nach Lukla losgingen, also hätten wir keine Chance gehabt.

Einen kleinen Spaziergang in Jiri und dann noch ein einheimisches Abendessen mit Talpat und Reis.

Andy mit Daniel in Jiri

Andy mit Daniel in Jiri

Super gut geschlafen, zum ersten Mal im Daunenschlafsack von Carinthia.

Ohne Frühstück um 06.00 Uhr raus, weil Dawa Stevens für unsere Gruppe eine Sonderlösung gefunden hat.

Wahnsinn, welche Verbindungen Dawa hier hat.

Er hat einen Grossraumhubschrauber, eine russische MI8 mit 26 Sitzplätzen für uns organisiert.

Samt allem Gepäck sind wir mit ca. 3,5 Tonnen Nutzlast um 07.20 Uhr los geflogen.

Eine halbe Stunde über endlose Bergkämme, immer höher und verschneite Gipfel im Hintergrund schwebten wir friedlich in Richtung Namsche Bazar und etwas darüber hinauf auf ein Flugfeld in 3.740m Höhe, welches nicht befestigt oder asphaltiert ist.

Der unbefestigte Flugplatz auf dem wir auf 3740m heute mit Heli gelandet sind ist in Syangboche.

Helikopter Landeplatz

Helikopter Landeplatz

Heute bei super schönem Wetter um 07.30 standen wir dann auf 3.740m in mitten der Himalayariesen. Es war emotional einfach umwerfend, wie schnell wir jetzt in unsere Berge kamen….

Zur Erklärung möchte ich noch sagen, dass das Wetter hier lokal sehr sehr unterschiedlich ist. Wenn hier oben in Namche keine Wolke am Himmel steht, kann unten in Lukla eine Nebelbank den ganzen Tag jeden Anflug eines Flugzeugs verhindern.

Lukla, unser ursprüngliches Ziel, welches wir mit dem Flächenflugzeug ja schon gestern erreichen wollten, liegt zwei Tagesmärsche unterhalb von Namche und wir , besonders ich ersparten uns einen holprigen steinigen Weg neben einem laut rauschendem Fluss.

Tom Mandl, unser sehr fleißiger Kameramann schaffte es sogar, im Hubschrauber vorne bei unserem russischen Piloten sitzen zu dürfen um einzigartige Aufnahmen vom Mt Everest in Vogelperspektive zu machen.

Als sich unser Helikopter wieder entfernte war es schlagartig ganz leise und eine tiefe Freude breitete sich in uns aus.

Wolfi, Daniel und ich wanderten mit unserem Sherpa Tensing noch 100 Höhenmeter höher zu jenem Punkt, wo meine sehenden Freunde dem Everest direkt ins Auge blicken konnten.

Erster Blick auf Mt.Everest

Erster Blick auf Mt.Everest

Für Daniel und Wolfgang, die zum ersten Mal an diesem Platz standen, war das ein besonderer Moment.

Ich hingegen erinnerte mich sehr intensiv an 2009, als ich genau hier mit Thomas, meinem damaligen Partner am Cho Oyu während einer Akklimatisierungswanderung herumtorkelte.

Nun stiegen wir sehr gemütlich nach Namche Bazar auf 3.450m ab, welches 400 Meter tiefer liegt und wo wir nun zwei Nächte zur Höhenanpassung verbringen werden.

In der Shunshinelodge,die auf 3600 m hoch gelegene “Sunshine” Hütte, die von Buddhi Mayas Schwestern Nima und Mingma geführt wird, das Zuhause von Buddhi Mayer Sherpa kehrten wir noch auf einen Tee ein.

Blick von der Sunshinelodge auf Namche Basar

Blick von der Sunshinelodge auf Namche Bazar

Alles bekannte Gefühle für mich, war ich auch 2009 hier bei der geborenen Sherpatochter und jetzigen Kärntnerin auf Kurzbesuch.

So, das Zimmer hier in unserer Lodge ist bezogen und nun warten wir auf unser Mittagessen.

Viel viel Zeit, fast ungewohnt, aber es tut so gut, wieder mal auf Null runterschalten zu können und ich spüre immer noch diese innere Gelassenheit, die ich noch auf keiner meiner vielen Reisen so verspürt habe.

Liegt es an meinen beiden Freunden Daniel und Wolfgang, die mit mir wirklich sensationell umgehen, liegt es an Juliane, Thomas und Tom, die uns als Fernsehteam überhaupt nicht stressen, oder an der Agentur, die alles versucht…

Vielleicht ist es einfach eine gewisse Reife, die ich für den Besteigungsversuch des Everest unter besonderen Umständen wohl bitter nötig habe…

Ist egal, ich bin happy und ich bin dankbar…

 Alles Liebe und Mahlzeit aus Namche,

 Euer Andy, Daniel und Wolfi!“

Noch eine kleine Erklärung zu Buddhi Maya Sherpa  

Rudi Postl, ein Höhenbergsteiger aus Österreich, der in den 70er Jahren öfters in den Himalaja reiste und sich mit Mayas Vater anfreundete, lud diese nach Österreich ein, um ihr dort eine Ausbildung zu ermöglichen und auf diese Weise der Familie zu helfen. Maya kam 1986, im Alter von 16 Jahren, zum ersten Mal nach Österreich. Sie absolvierte eine Ausbildung als Trekkingführerin, weil es der Beruf war, den sie sich selbst am meisten wünschte und Maya sich für ein Leben in Nepal am ehesten vorstellen konnte, um ihre Familie zu erhalten. Später ist sie in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und war somit die erste nepalesische Frau, die als Trekkingführerin gearbeitet hat, was zu dieser Zeit noch sehr ungewöhnlich war.

Jetzt ist wieder ALLES GUT für unser Team und der erste Blick auf den Mt. Everest wird ihnen heute Nacht schöne Träume bringen …

Andy, Daniel und Wolfgang mit Mt. Everest im Hintergrund

Andy, Daniel und Wolfgang mit Mt. Everest im Hintergrund

So möchte ich euch meine lieben Leser auch eine gute Nacht wünschen – bis morgen euer Bodenpersonal Sabine

 

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Team sitzt im Bus

5. Tag Busfahrt nach Jiri

Heute habe ich leider keine persönlichen Informationen von Andy und seinem Team bekommen.

Aber die Wetterprognose für heute war gestern schon so schlecht, dass sie eine Busfahrt von Kathmandu nach Jiri schon als Alternative im Auge gehabt hatten.

So sind sie heute 8 Stunden mit dem Bus 187 km von Kathmandu nach Jiri gefahren – da braucht es ein gutes Sitzleder (aber sie haben ja einen Osttiroler Schnaps mit, vielleicht nützt es …).

Jiri ist ein Bergdorf im nepalesischen Himalaya und es besteht nur aus einer Straße, die durch das Dorf führt, und an der links und rechts Läden und vereinzelte Gästehäuser angesiedelt sind ( auch ein Bett werden sie haben …). Die Mitte des Dorfes bildet der Busparkplatz, an dem sich jetzt unsere Bergsteiger von der Fahrt erholen werden.

Das Dorf liegt auf einer Höhe von etwa 2000 Meter am Hang eines Berges. Es besteht eine Straße von Kathmandu nach Jiri, auf der tägliche Busse von der Hauptstadt in das Bergdorf fahren. Die Fahrt nimmt etwa einen Tag in Anspruch.

Der Ort wird von der nepalesischen Armee bewacht. Das bedeutet, dass Namen und Reisepassnummern bei Erreichen des Dorfes in ein Buch einzutragen sind.

Affe in Kathmandu - der mußte nicht mit dem Bus mitfahren

Affe in Kathmandu – der mußte nicht mit dem Bus mitfahren

Morgen dann hoffentlich wieder aktuell Infos und Bilder

Euer Bodenpersonal Sabine

 

 

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Team sitzt fest

4. Tag in Kathmandu – Team sitzt fest

NO FLIGHT TODAY

Hier der genaue Bericht von Andy immer noch aus Kathmandu:

„Heute Morgen standen wir gepackt und gestriegelt an der Hotelrezeption um auf unseren Bus zum Flughafen zu warten  und freuten uns schon auf den Flug nach Lukla und endlich die erste Etappe unserer Trekkingtour in die Beine zu bekommen.

Andy und Juliane noch entspannt

Andy und Juliane noch entspannt

Aber schon um 7.45 Uhr wurden wir informiert, dass der Flug ein halbe Stunde nach hinten verlegt wird, doch wenig später wurde um eine weitere Stunde verschoben – was mir persönlich die Erinnerung an 2009 brachte, wo ich auf dem Weg zum Cho Oyu war und wir auch den ganzen Tag von Flugverschiebung zu Flugverschiebung  vertröstet wurden !

Wenig später wurde unser Flug dann auf 11.00 Uhr verschoben – was eigentlich für mich schon das Aus für heute bedeutet hat – was dann auch wenig später bestätigt wurde!!!

Na ja, vollkommener Standart – wir durften wieder unsere Zimmer in Hotel belegen.

Was diesmal aber sehr komfortabel war – wir durften die ganze Zeit in der Hotelhalle auf weichen Polstersesseln und nicht in einer überfüllten Flughafenhalle auf harten Metallsesseln warten.

Die Agentur hat sich da perfekt darum gekümmert, dass wir nicht sinnlos hin und her fahren mussten – möglichst schonend für alle Beteiligten.

Zu Mittag war dann klar NO FLIGHT TODAY!!!

Wir haben dann sofort die Zeit genützt um einige Interviews mit Daniel, Wolfi und mir zu machen.

Am Nachmittag sind wir dann wieder in die Stadt gegangen um einige Postkarten zu kaufen und etwas Essen – einfach gemütlich. (Das Bodenpersonal hofft auf Post!)

Andy und Wolfi bei der Swayambunath Stupa

Andy und Wolfi bei der Swayambunath Stupa

Am frühen Nachmittag hat uns Billi Bierling, die 1. erfolgreiche Deutsche Everest-Besteigerin von der Südseite (2009) im Hotel besucht und mit mir in meinem Hotelzimmer ein Interview gemacht.

Billi, geboren in Garmisch-Partenkirchen,  lebt hier in Kathmandu und sie arbeitet für die legendäre Mrs. Holly, einer inzwischen 90 Jahre alten Dame, die seit Anfang der 60er Jahre alle Besteigungen aller 8000er penibel genau registriert und war sehr an uns interssiert.

Billi, selbst eine bekannte und erfolgreiche Bergsteigerin mit mehreren 8.000er im Gipfelbuch, hat uns „registriert“ für Ihre spätere Statistik.

Falls wir es bis zum Gipfel schaffen, wird sie und vielleicht auch Mrs. Holly uns dann wieder besuchen.“

Ja meine lieben Leser jetzt fängt das Daumenhalten schon an, dass unsere Männer endlich ihrem Berg näher kommen – sie scharren schon wie die Pferde auf der Rennbahn in den Startboxen!

Doch Andy kennt diese Prozedere schon und wird sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Jetzt heißt es warten, warten, …

Vielleicht helfen die Gebetsmühlen …

Wolfi und Andy bei Gebetsmühlen

Wolfi und Andy bei Gebetsmühlen

Doch der Flughafen, bzw. die Landebahn in Lukla ist berühmt und berüchtigt wenn das Wetter nicht passt (und das ist leider oft der Fall).

Ich hoffe morgen kann ich euch wieder positivere Dinge berichten und wünsche euch

Namaste euer Bodenpersonal Sabine

 

 

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Letzte Vorbereitungen in Kathmandu

3. Tag in Kathmandu auf 1.350m

Heute sind sie schon um 7 Uhr früh mit dem Kamerateam in die Stadt gefahren, weil sie am Markt Filmaufnahmen gemacht haben.

Marktstrasse in Kathmandu

Marktstrasse in Kathmandu

Das gute Morgenlicht, buntes Treiben, die Bananen, der Zwiebel und die ganzen Waren am Boden liegend wird dort verkauft – es wurden ein paar nette Einstellungen gedreht.

Andy musste bei einem Bananenhändler Bananen kaufen – ein bisschen Verhandeln!

Am Ende hat er dann 1,50 Doller für 5kg Bananen bezahlt.

Blumenverkäuferin am Markt

Blumenverkäuferin am Markt

Anschließend sind sie dann wieder ins Hotel gefahren um die ganzen Expeditionssachen – sie haben da 12 mal 30 kg – über 300 kg wurden abgegeben und diese werden jetzt nach Dingboche auf 4.410m  mit dem Helikopter geflogen und dann weiter mit den Yaks und den Sherpa von zum Everest Basecamp auf 5.380m gebracht.

Die vorbereitete Expeditionsausrüstung

Die vorbereitete Expeditionsausrüstung

Das war ein riesen Ding, den auch von anderen Bergsteigern wurde die Sachen mitgenommen.

Es sind einige interessante Leute hier, z.B. der erste schwarze Südafrikaner der schon zweimal auf dem Everest war und es jetzt ohne Sauerstoff versuchen will, dann der Helmut aus Linz, auch ein Österreicher, der in den 80iger Jahren der Partner vom Gassler Ossi (ein Lienzer) am Cho Oyu und an der Shisha Pangma war, der versucht jetzt noch einmal den Everest  zu besteigen und seine Frau begleitet ihn bis zum Basecamp –  es ist sehr international und ein buntes Treiben mit anderen Bergsteigern, die auch auf den Everest wollen.

Jetzt Nachmittag gehen sie wieder in die Stadt für Drehaufnahmen.

Tom Mandl bei der Arbeit

Tom Mandl bei der Arbeit

Dann ist alles gerichtet um morgen früh um 8.30 Uhr nach Lukla auf 2.840m zu fliegen und los zu starten.

Der erste Trekkingtag von Lukla auf 2.840m nach Phakding auf 2.610m ist ca. 6 km lang und dauert etwa 3 Stunden.

Alle drei freuen sich schon, dass es jetzt endlich los geht und das Abenteuer Mt. Everest startet.

Jetzt können wir ihnen nur wünsche, dass die Akklimatisierung gut funktioniert und alle gesund bleiben.

Hier noch für Interessiert der Link zum NDRblog, wo auch über die Expedition berichtet wird. http://www.ndr.de/sport/mehr_sport/mounteverest121.html

Bis morgen euer Bodenpersonal Sabine

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2. Tag Kathmandu auf 1.350m

2. Tag Kathmandu auf 1.350m

Meine lieben Leser ich hab gerade wieder die neuesten Infos von Andy aus Kathmandu bekommen.

Der erste Arztbesuch im Team war leider notwendig.

Wolfi hat sich gestern eine Füllung bei einem Zahn ausgebissen …

Dawa hat daraufhin für heute einen Zahnarzt namens Mingma organisiert – der in der Früh dann mit dem Moped gekommen ist und Wolfi gleich mitnehmen wollte.

Wolfi, Daniel und Andy sind dann aber mit dem Taxi hinter dem Moped nachgefahren – bis zu einem Hinterhof (relativ rustikal)!

Fahrt zum Zahnarzt

Fahrt zum Zahnarzt

Der Behandlungsraum war dann aber sauber und gepflegt.

Bei Wolfi war wirklich eine Füllung heraus gebrochen und er durfte sich dann von zwei verschiedenen Arten (eine Silber, die andere Weiß) eine aussuchen – er hat die „Bessere“, die Weiße gewählt.

Dann wurde der Zahn aufgebohrt und die neue Füllung gemacht – anschließend hat er auch noch den Zahnstein entfernt und die Zähne poliert.

Der Zahnarzt hat Wolfi auch versprochen – keine Spritze und keine Schmerzen !!!

Wolfi war sehr tapfer (laut Andy und Daniel) – sein Arzt war auch einer der kompetentesten Dentisten von Kathmandu. ALLES  ist GUT!!!

Wolfi während der Behandlung beim Zahnarzt

Wolfi während der Behandlung beim Zahnarzt

Anschließend waren sie dann im Ministerium beim Briefing (mit sehr politischem und strengem Touch).

Es folgte eine Aufklärung: wenn Regelverstoß dann Verlust von Permit und eine Geldstrafe!

Es ging hauptsächlich um die Sauberkeit am Mt. Everest.

Pro Mann muss eigener Müll inkl. Fäkalien und zusätzlich 8 kg Fremdmüll bei der Rückkehr wieder abgegeben werden – um den Everest erfolgreich von den letzten Verunreinigungen zu befreien – in den letzten Jahren wurde schon stetig daran gearbeitet den Mt Everest von seinem schlechten Ruf des „Müllberges“ zu befreien !!! 

Danach ging es dann wieder zur Agentur Asian Trekking, wo sie erneut ein Briefing von Dawa Stevens bekamen – welches sehr informativ war!

Es wurde ihnen der Eindruck vermittelt, sie vor unsinnigen Vorschriften und Regeln zu verschonen, um ihre Köpfe für den Mt. Everest frei zu halten!!!

Dawa Stevens hat dann alle noch zu einem gemeinsamen Dinner eingeladen.

So ist nun auch schon der 2. Tag in Kathmandu für unsere Männer vorüber gegangen – mit vielen Eindrücken und Erlebnissen.

Freu mich schon auf morgen euch wieder neues von unseren Bergsteigern berichten zu können.

Bis bald euer Bodenpersonal Sabine

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In Kathmandu auf 1.350m angekommen

  1. Tag In Kathmandu auf 1.350m

Expedition Mt Everest 2014 auf dem Weg nach Kathmandu

Gestern um 16.35 Uhr ist unser Expeditionsteam am Flughafen in München gestartet.
Nach einer Zwischenlandung in Dohar ging es dann weiter nach Kathmandu, wo sie heute, am Donnerstag 03.April, um 11.45 Uhr angekommen sind.
Jetzt habe ich schon die erste Informationen von Andy aus Kathmandu bekomme.

Von seinem iPod gesendet:

„Hallo Sabine. Wir sind heute in Kathmandu gut angekommen.Der Flug war gut und wir sind gar nicht so müde angekommen.

Heute haben wir noch nicht viel getan. Pizza essen.

Juliane, Tom und Thomas (das ARD Team) begrüßt und alle sind sehr happy.

Tom und Thomas für Bild und Ton verantwortlich

Tom und Thomas für Bild und Ton verantwortlich

Jetzt gehe ich schlafen weil ich schon sehr müde bin.

Morgen werden wir Briefing haben und in der Stadt die ersten Aufnahmen drehen und einige andere Sachen erledigen.

Mit Daniel und mit Wolfgang funktioniert es super. Alle sind wir gesund und gut drauf und wir freuen uns schon auf die nächsten Tage.

Dawa hat uns gesagt das die Verhältnisse am Everest dieses Jahr nicht schlecht sind. Etwas mehr Schnee als letztes Jahr. Das ist gut für mein Hochsteigen.

Die Sherpas haben die Route jetzt schon bis bis Camp 1 eingerichtet – also es steht unserem Abenteuer nichts entgegen.

Schön aufpassen auf dich hab dich lieb bis bald Andy.“

Beruhigend zu wissen, dass die erste Hürde – die Anreise nach Kathmandu geschafft ist – und alle gesund angekommen sind.

Reges Treiben in Kathmandu

Reges Treiben in Kathmandu

Dank Interspar, der vor allem für das leibliche Wohl unserer Bergsteiger sorgt, konnten gut 60 kg Ausrüstung und Verpflegung pro Expeditionsteilnehmer von der Fair Trade Firma  Lechner & Francbereits nach Nepal verschickt werden.
Aber die Packerei war wie immer für alle eine schöne Schinderei und kostete viel Geduld und Nerven (vor allem meine waren sehr gefordert) und die Tonnen wussten dann auch noch zu gehen (was mit vollem Körpereinsatz – sprich Lebendgewicht) – dann auch noch funktionierte. Alle waren froh als die Tonnen endlich abgeholt wurden – aus den Augen aus  …

Tonnen vor ihrer "Abreise" nach Nepal

Tonnen vor ihrer “Abreise” nach Nepal

Doch das Team wurde schon von „ihren Tonnen“ in Kathmandu erwartet – hat super funktioniert.

Nun hoffe ich, dass ich morgen ein paar aktuelle Bilder von unseren Männern aus Kathmandu bekomme und euch meinen lieben Lesern darüber berichten kann …

Bleibt mir und unserem Team treu euer Bodenpersonal Sabine

 

 

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Aufbruch – Die Reise hat begonnen

Hallo meine Lieben,
nun ist es wieder so weit – das “Bodenpersonal” tritt in Aktion!

Den treuen Lesern unserer Expeditionstagebüchern bin ich ja hoffentlich noch bekannt (sie haben mir auch den Namen „Bodenpersonal“ gegeben) und für jene neu dazu gekommenen, werde ich mich kurz vorstellen:
ich bin Sabine, die Frau von Andy Holzer, und werde versuchen euch die nächsten 60 Tage über alle Neuigkeiten und Ereignisse der Expedition Mt Everest 2014 – eine Reise mit Freunden zu informieren und auch über ein paar Hintergrundinformationen berichten.

Wie immer wird dies mit viel Herz, Leidenschaft und auch ein bisschen Humor geschehen …

Ich freue mich auch über Fragen und wenn es mir möglich ist, werde ich sie euch auch gerne beantworten.

Auch wird mir und dem Team Andreas Unterkreuter, der ja leider, auf Grund seiner Schulterverletzung, nicht an der „Reise mit Freunden“ teilnehmen kann, mit Informationen zur Seite stehen.

Andreas, Andy und Wolfgang

Andreas, Andy und Wolfgang

Aber das Wichtigsten für unser Team, sind wie immer eure guten Wünsche, Gedanken und vor allem das “Daumenhalten”!

Wo ich mich jetzt auch gleich bei allen im Namen des gesamten Teams bedanken möchte, die unseren Männern schon vor der Abreise bei persönlichen Besuchen, Telefonaten und via E-mails Glück, Erfolg  und gesundes Heimkommen gewünscht haben!

Schon wieder wartet eine neue Herausforderung auf Andy und seine Freunde!

Meine Informationen, die ich dann wieder an euch weitergebe, bekomme ich via Satellitentelefon von Andy, dass uns auch dieses mal Thomas Schoerkhuber von der Firma Brandspot, zur Verfügung gestellt hat – nochmals vielen Dank!

So wird es mir hoffentlich möglich sein, über ganz aktuelle Ereignisse während der Expedition zu berichten.

Heute Vormittag  wurden unsere Bergsteiger Andy Und Wolfgang von ihren Familien und Freunden in Tristach verabschiedet.

Andy und Wolfgang mit Familie

Andy und Wolfgang mit Familie

Das restliche Expeditionsgepäck im Auto verstaut – ein großer Teil wurde ja schon vorausgeschickt (ca. 200 Kg) – und dann fuhr ich sie nach Kufstein, wo schon Daniel und sein Bruder Herbert warteten, der dann alle gemeinsam zum Flughafen nach München fuhr.

Daniel, Andy und  Wolfgang auf dem Weg zum Flughafen

Daniel, Andy und Wolfgang auf dem Weg zum Flughafen

 Aber zuerst musste Daniel noch am Parkplatz seinen Expeditionsanzug probieren – der zum Glück perfekt passt – das sind wahre Bergsteiger – in der Ruhe liegt die Kraft und das Gottvertrauen … Doch als “Neovater” (Sohn Kilian ist 2 Tage ) muss man ja Nervenstärke zeigen – herzlichen Glückwunsch noch einmal an die Jungen Eltern !!!

Für heute wünsche ich unserem Team einen guten Flug und euch eine gute Nacht

Bodenpersonal Sabine

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Herausforderung vor Abreise

Liebe Leser, ich meld mich noch mal vor meiner Abreise mit einer nicht gerade positiven Meldung.

Wenn man glaubt, alles bestens vorbereitet zu haben um sich auf die Sache nur noch freuen zu können, genau dann haut es einen oft noch den “Hund” rein…..

Nun ist es leider Gewissheit, dass der klassische Innenskifehler von Andreas, der ihn am letzten Wochenende bei einer Trainingsskitour zu Sturz gebracht hat, das AUS am Mt. Everest für meinen langjährigsten Partner bedeutet.

Er hat sich beim Aufprall an einem Baum seine rechte Schulter so stark verletzt, dass es keine Chance für ihn gibt, den Traum Mt. Everest mit uns weiter zu träumen.

Für mich persönlich bereitete sein Unfall und somit sein Ausfall jetzt einige schlaflose Nächte, viele wehmütige Gedanken und gleichzeitig pragmatisches Weiterdenken, weil ich mich über nun so lange Zeit auf das Gemeinsame am höchsten Berg dieser Erde mit Andreas eingestellt und gefreut habe.

Wolfgang und Daniel gaben mir schon beim Telefonat, in dem ich ihnen den Ausfall unseres Andas übermittelte das Gefühl, dass wir zusammen halten und das Ding gemeinsam schaukeln werden.

Natürlich bedeutet dies nun mentalen Mehraufwand für meine beiden Freunde, können sie sich jetzt doch nicht mehr so oft in der Navigationsarbeit für ihren blind climber abwechseln.

Aber ich denke mir, ich selbst kann ja auch nicht abwechseln, ich kann ja nicht aus meiner Haut :-)

Alles ist gut, auch wenn man den Sinn oft nie erfährt….

Glauben an das was man nicht sehen kann, spüren kann, verstehen kann, das hat mich in meinem Leben über manche Stufe gebracht…..

Die medizinische Betreuung und die Therapie zur perfekten Heilung von Andas Schulter sind organisiert und nun hoffe ich sehr, dass seine Schulter Anfang Juni nach unserer Rückkehr eine herzliche Umarmung zulässt.

Anda versicherte mir, er sei mit jeder Fase dabei und schickt uns all seine Kraft.

Das große Packen der Expeditionstaschen ist nun im vollen Gange, die letzten Dinge werden erledigt und ich gehe meiner Sabine wahrscheinlich ziemlich auf die Nerven :-(

Viele viele gute Wünsche  von lieben Menschen gehen täglich bei mir ein.

Sogar Wolfi Nairz, Expeditionsleiter bei der ersten sauerstofflosen Besteigung des Everest von R. Messner und P. Habeler 1978 und Karl Gabl, der bekannte Wettermann  haben mich heute kontaktiert um uns alles Gute am Everest zu wünschen.

Ich fühle mich einfach wohl, von solch guten Gedanken zum Ziel meiner Träume getragen zu werden.

Vielen tausend DANK!

euer Andy mit Team

 

Andreas Unterkreuter bei einer unserer Trainingstouren Foto: Wolfgang Klocker

Andreas Unterkreuter bei einer unserer Trainingstouren
Foto: Wolfgang Klocker

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Jetzt ist es so weit

Hallo meine lieben Freunde, Partner und Leser

Jetzt ist es wieder so weit.

Ich habe mich entschlossen mit meinen Freunden auf große Reise zu gehen.

Obwohl ich mir in den letzten zwei Jahren nicht habe vorstellen können, Energie für den Mt. Everest zu bekommen, ist es jetzt für mich um so stimmiger.

In Irgendeiner Nacht im letzten Jahr ist der Everest plötzlich wieder in meinen Gedanken aufgetaucht.

Vielleicht war es ein Impuls von meinem Bergpartner Udo, der im Mai 2013 den Gipfel des Mt. Everest erreicht hat und mit dem ich an der Shisha Pangma und in der Antarktis gemeinsam am Weg war, vielleicht einfach meine eigene Weiterentwicklung?

Sicher ist für mich jedoch, dass die konstante, “unterschwellige” Beratung in Richtung Versuch am Everest meines Freundes Andreas einen nicht unerheblichen Ausschlag dazu gegeben hat.

Als mir meine Sabine dann ihre Meinung darüber gesagt hat, dass ich am Everest niemals verlieren könnte, egal wo hin ich komme, hat es mir Gedanklich die Türe zu meinem höchsten Gipfel weit geöffnet.

Mein Antrieb ist nun ganz einfach das Bewusstsein, eine Chance im Leben nutzen zu wollen.

Nie zuvor und wahrscheinlich auf Grund der so schnell vergehenden Jahre wohl auch niemals danach werde ich noch mal in solch körperlicher,mentaler und auch logistischer Verfassung sein, dieses “heimliche” Traumziel eines jeden richtigen Bergsteigers greifen zu können.

Im Herbst 2013 hatte ich dann mein kleines Viermannteam beisammen und die Reise wird wie bisher, als Reise mit Freunden, ohne Spezialsupport o. ä. erfolgen.

Ich möchte den Everest auch nicht in der heroischen Art, Sensationslust oder mit der Brechstange näher kommen.

ich möchte versuchen, mit meinen Möglichkeiten und der Hilfe meiner drei Freunde Anda, Wolfgang und Daniel unser gemeinsames Glück dort oben zu versuchen.

Für uns ist das einfach eine Reise mit Freunden zum Dach der Welt.

Der Mt. Everest wird auf Grund der perfekten Infrastruktur mittlerweile als der sicherste Achttausender beschrieben, was mir als blinden “Bergsteiger mit eingeschränkten Mitteln” entgegen kommt.

Dass meine Burschen mit mir in der Gipfelregion mit Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff arbeiten, ist eine Selbstverständlichkeit.

Es geht dabei weniger um die “Luft”, die da oben dünn ist, es geht eher um die daraus folgende Abkühlung der Körperkerntemperatur.

Dieser kann man nur mit Bewegung und flottem Höhersteigen entgegenwirken.

Es ist auf Grund des Temperaturhaushaltes eigentlich unmöglich, ohne künstlichen Sauerstoff im Gleichschritt eines anderen Bergsteigers zu steigen.

Im Laufe eines zehnstündigen Aufstieges z.B. entfernt man sich stetig von seinem Partner. Wenn mein Freund dann auch nur 10 Meter von mir entfernt wäre, kann ich nicht mehr weitergehen, weil ich seine Steigeisen nicht mehr exakt knarren höre und ich bleibe auf der Strecke.

“Mit fairen Mitteln” ist es 2014 fast nicht mehr möglich, diesen Giganten zu besteigen. Fixseile, Leitern oder die Hochlagerzelte von anderen Bergsteigern verwenden auch jene, die quasi ohne Sauerstoff und Fremdhilfe hochsteigen wollen.

Auf die bewertende Frage von Passanten bezüglich Verwendung von solchen Hilfsmitteln am Everest antworte ich meist so:

Ich steige ohne Stirnlampe, und das auch bei Tageslicht :-) Also immer schön im “Dunkeln” :-)

Für meine Entscheidung wurde ich dann auch schon im Vorfeld prompt belohnt.

Die Firma HARREITHER, die RAIFFEISENLANDESBANK Wien-NÖ und die Firma INTERSPAR stehen mir als Großsponsoren zur Seite.

Die ARD begleitet mein Projekt mit drei Leuten, Juliane, Tom und Thomas und so können auch viele Menschen die jetzt noch nichts davon wissen, dieses Ereignis in den Wohnzimmern des deutschen Sprachraumes beobachten.

Am 02. April fliegen wir in München los und ihr könnt hier im Blog unser Vorankommen verfolgen.

Ich bedanke mich jetzt schon für euer Daumendrücken und ich weiß, viele von euch schicken uns gute und wärmende Gedanken……  DANKE!!!  jetzt schon dafür.

Die Tasten gebe ich für die nächsten Wochen an meine Sabine, die euch immer wieder mit Text und Bildern informieren wird.

Euer blind climber  Andy

Team Everest 2014

Team Everest 2014
Anda,Andy,Wolfgang und Daniel

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