Expeditionsteam hat Lager II auf 3.900m erreicht

Wie schon versprochen, melde ich mich heute mit guten Neuigkeiten aus der Antarktis.
Es ist unseren Männern gelungen ins Lager II, dem Highcamp auf 3.900m aufzusteigen.

Hier auch gleich der ganz aktuelle Bericht vom Highcamp

„Heute bist ein sehr guter Tag! Doch in der Früh war ich moralisch nicht so gut drauf  –  es war so saukalt  und der schwere Rucksack, für mich kaum zu glauben, dass es heute gehen wird.

Um Mittag herum sind wir dann in der Sonne gestartet und es ist dann bald einmal gut und rhythmisch geworden, die schweren Rucksäcke haben wir auch nicht mehr gespürt – so richtig klass.

Nach ½ Stunde waren wir dann am Einstieg von der Headwall, der Flanke in der die Fixseile hinaufgehen. Es sind 1.200 m durchgehende Fixseile in einer Flanke mit 700 Höhenmetern.

Wir haben dann 2 Seilschaften gemacht. Andi mit Udo und der großen Kamera  voraus, wegen dem Filmen und ich mit Thomas und Scott, unserem Aufpasser, sind mit der Helmkamera hinten nachgestiegen. So konnten wir tolle Filmaufnahmen machen.

Das Steigen mit den Fixseilen hat so super funktioniert, hab mich schon lang nicht mehr so wohl gefühlt. Mit über 20 Kilo im Rucksack und Pickel galt es halt immer schön steigen, steigen und steigen, man meint es hört nicht mehr auf 1.200 m Fixseil – ja und irgendwann (Scott sagte es würde so zwischen 3 – 5 Stunden dauern) nach 1 ¾ Stunden hatten wir schon die Hälfte hinter uns. Wir haben dann die Position gewechselt, Thomas und ich voraus und Andi und Udo hinter uns – damit haben wir auch die Kamerapositionen gewechselt – müssen tolle Bilder geworden sein.

Nach fast genau 3 Stunden hatten wir die Fixseile hinter uns gelassen, wir waren dann auf 3.500 m und haben eine kurze Pause gemacht, dann sind wir noch ca. 1 Stunde weiter  gestiegen und sind jetzt im Lager II, Highcamp auf 3.900m, angekommen. Wir sind jetzt in 5 Stunden 20 Minuten von Lager I auf 2.860m ins Lager II. auf 3.900m gegangen.

Uns geht es allen so gut, keine Brise Wind und die Sonne scheint.

Jetzt heißt es arbeiten, denn unsere Zelte müssen aufgebaut werden. Udo hat sich ein bisschen aufgerieben, aber ein „Pflasterle“ hat es schon wieder gerichtet – sonst geht es uns allen sehr gut. Wir mussten unsere Ausrüstung ziemlich reduzieren, Wechselwäsche und Überschlafsack gibt es keine mehr, da alles sonst viel zu schwer wird. Wir mussten Benzin zum Kochen und Verpflegung herauf tragen.

Etwas was ich noch gar nicht erwähnt habe, betrifft unsere Ausscheidung am Berg, denn das ist hier in der Antarktis ganz genau geregelt – so hab ich es noch nirgends erlebt.

Alle 2 – 3 Stunden gibt es auf dem Weg, schon vom Basislager ins Lager I herein, ausgeschwemmte Löcher im Schnee, die so genannten Peaceholes, an denen du dein „kleines Geschäft“ bzw. alle Bergsteiger erledigen dürfen. Falls deine Blase dich an einer anderen Stelle drückt, musst du deine eigene Peacebottle (Urinflasche) dabei haben und auch verwenden. Diese Flaschen müssen die Bergsteiger auf dem Klettergurt befestigt haben, manche sind leer, andere halbvoll,… und  erst beim nächsten „Loch“ darfst du sie entleeren – es ist wirklich alles ganz rein.

Für die „großen Geschäfte“ hat jeder von uns am Anfang 3 Säcke bekommen und einen großen vierten um die anderen zu entsorgen – ich glaube sie würden dir den Kopf abreißen, wenn du das nicht einhalten würdest.

Morgen, so das Wetter passt, möchten wir einen Gipfelversuch starten – werden uns dann wieder melden.

Liebe Grüsse unseren Lieben

Da kommt Freude auf, wenn man hört wie gut es unserem Team geht – hoffentlich bleibt es auch so.
Aber ich glaube auch, dass einige treue Leser „blaue Daumen“ haben vom Halten – ein Bussi von mir und dem Team dafür!
Da kommt doch gleich auch ein wenig Adventstimmung auf.
Auch bin ich froh, dass nun endlich die Frage, die sich sicher schon einige gestellt haben, wie das so am Berg mit der menschlichen Ausscheidung funktioniert, geklärt ist. Bleibt nur zu hoffen, dass die Säcke reichen!

MT Vinson von Hansi Feyersinger

 Hier habe ich noch beinmal für euch den morgigen Traum, den MT.Vinson 4,897 m, unserer Bergsteiger – damit euch auch ganz genau klar ist, warum ihr alle morgen „blaue Daumen“ habt !!!

Bis bald euer aufgeregtes und in gespannter Erwartung 
Bodenpersonal Sabine

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11 Antworten auf Expeditionsteam hat Lager II auf 3.900m erreicht

  1. Paul Strolz sagt:

    Für das letzte Drittel viel Glueck und Erfolg,
    damit euer gestecktes Ziel in Erfuellung geht.
    Haltet diese Eindruecke in Bildern fest, um
    den Daheimgebliebenen diese faszinierende
    Gegend naeher zu bringen.

    LG Paul

  2. Thomas Holzer sagt:

    auch in St.Johann in Tirol werden die Daumen für Euch gedrückt!

    Viel Erfolg und kommt gut rauf/runter/heim.

    LG Tom

  3. Patrick Lamp sagt:

    Hallo dummit-Jäger, hallo Bodenpersonal,

    ich drücke euch natürlich die Daumen und bin zuversichtlich das der Himmel mit euch ist. Denke oft an euch und sende die beste Stimmung. bin auf die Bilder und eure Berichte gespannt, freue mich euch wieder zu sehen.
    @Sabine: danke für immer den neuesten Stand der Informationen ;-), schicke Andi meine gedrückten Daumen!

    es grüßt euch euer Patrick

  4. Lieber Andi und Freuinde,
    bin in Gedanken bei Euch und drücke Euch die Daumen.
    Viel Glück und alles Gute!
    Wolfi

  5. Michaela sagt:

    alles gute!!! genießt es und bitte gut aufpassen!
    denk an euch, bussi an meinen thommi ;-)
    michi

  6. „Wir gehen in die Berge…. weil wir das Gefühl haben, ganz oben bei uns sein zu können. Weil wir uns als Teil eines größeren Ganzen verstehen.“Tom Dauer

    Lieber Andy und Team, es ist schön dass wir an Eurer Tour teilhaben können. Dank Euch, dass uns durch Euch, die Schönheit der Welt näher kommt.
    Wir grüßen Euch aus dem verschneiten Norden Deutschlands und denken fest an Euch.
    Christina Ambach

  7. Therina Ka sagt:

    Hallo Team und Sabine,

    fiebere mit euch jeden Tag mit und halte fleißig die Daumen. Die Jungs sind ja spitzenmäßig unterwegs! Schön zu hören, dass es allen gut geht und alles so glatt läuft! Werde weiterhin die Daumen halten! Weiter so Jungs!!!!!!

    Und Sabine– danke für die tolle und lebendige Bericherstattung!

    Weiterhin viel Glück, auf dass ihr wieder gut nach Hause kommt

  8. Andrea Fillafer sagt:

    Unsere ganze Familie hält ganz fest die Daumen mit (auch wenn sie blau werden:-)) Alle guten Wünsche – wir sind in Gedanken bei Euch!!!

  9. Ina Haase sagt:

    Lieber Andy, Freund und Sabine,
    mit großem Interesse verfolge ich jeden Tag eure Berichte und bin immer ganz gespannt nach der Arbeit zu erfahren, was bei euch so los ist, ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg und finde es toll, live mitzuerleben, wie so eine Expedition abläuft.
    Dickes Daumendrücken und
    liebe Grüße aus dem Zwickauer Raum
    Ina

  10. Lieber Andy, liebe Sabine,
    oft hat man als Zuschauer die Hosen mehr voll, als die Akteure.
    Mir zumindest geht es so, wenn ich an morgen denke.
    Wäre ich dabei, würde ich wahrscheinlich antarktische Coolness an den Tag legen.
    Doch als österreichischer Zaungast bleibt mir nichts anderes übrig als toi, toi, toi zu wünschen – oder „Glück auf! – oder „Berg heil!“ –
    oder alles zusammen.
    Wie auch immer, möge der Wettergott morgen gnädig sein und einen Traum wahr werden lassen!

    Alles, alles Gute wünscht
    Manfred

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