Zurück in der Heimat

Hallo liebe Leserrinnen und Leser unseres Onlinetagebuches.

Nach einem wahrlich anstrengenden 48 Stunden-Trip von unseren Zelten am Union-Gletscher in der Antarktis über Punta Arenas, Santiago, Madrid und München sind meine Freunde und ich schließlich heute in der Nacht glücklich zu Hause angekommen.

Wie es uns am Berg ergangen ist, kann ich nicht besser beschreiben, als es meine Sabine für euch schon getan hat…

Ich möchte nur die Eine oder Andere Frage beantworten die sich stellen könnte, wenn man hört, dass wir in gut 2 Wochen in so ein entferntes Land gereist sind, dort den höchsten Gipfel bestiegen haben und schon wieder zu Hause sind.

Wir hatten dieses Mal das Glück, am richtigen Tag am richtigen Ort sein zu dürfen. Die Geschichte hätte genau anders rum ausgehen können, dass wir z.B. mit zweiwöchiger Verzögerung überhaupt erst in die Antarktis gekommen wären, den Gipfel wenn überhaupt, bei widrigsten Bedingungen erreicht und erst nach Weihnachten die Heimreise antreten hätten können.

Diese extreme Gegend lässt einfach keine Planung zu und der Mensch muss dort einsehen, dass die Natur der Stärkere ist. Genau das ist es auch, was mich fast am meisten von diesem Land beeindruckt hat.

Die Wetterbedingungen (Sturm und starke Bewölkung) haben es dieses Jahr wieder ein mal nicht zugelassen, dass die geplanten Transport und Versorgungsflüge zwischen Punta Arenas im Süden von Chile und dem Camp am Union Gletscher in Mitten der Antarktis, ca. 650 Meilen vom Südpol entfernt, plangemäß durchgeführt werden konnten.

Schon beim ersten Flug in das ewige Eis, bei dem Personal, Verpflegung und Treibstoff transportiert werden sollte, haben die Leute fast 2 Wochen in Punta Arenas warten müssen. Daraus hat sich eine satte Verzögerung des Sollplanes ergeben.

Der einzig pünktliche Flug war ausgerechnet jener am 03. Dezember, den mein Team gebucht hatte.

Am 10. Dezember sollte eine Maschine mit den Teilnehmern des Antarktis-Maraton hinein fliegen, was wiederum wetterbedingt nicht ging. Dieser Flug ist dann schließlich am 13. Dezember am späten Abend bei mittlerer Windstärke am blauen Eis gelandet. Diese Gelegenheit haben wir dann kalt genutzt, und saßen um 23.00 Uhr mit unseren Daunenjacken im düsteren Transportraum der russischen Maschine, die mit ihren herunterhängenden Rohren und Kabeln von der Kabinendecke nur wenig Vertrauen erweckte.

Die mit Klebestreifen befestigten, nicht gerade professionell wirkenden, in russischer Sprache und Schrift gemalten Pappschildern mit den Sicherheitshinweisen, haben uns auch nicht unbedingt beruhigt.

Einzig der „Loadmanager, ein russischer Offizier, der für die Verladung von Mensch und Material zuständig war, hat uns mit seinem raschen Einschlafen, unmittelbar nach dem Start, an eine gewisse Sicherheit erinnert.

Nach guten 4 Stunden des extrem lauten Sausen der 4 Triebwerken, die sich ohne Schalldämpfer, nur wenige Meter neben uns, draußen auf den schrägen Tragflächen austobten und sich Luft machten, landeten wir sanft am Rollfeld von Punta Arenas.

Unmittelbar darauf versuchte ich telefonisch die letzten vier, noch verfügbaren Sitzplätze für den Langstreckenflug nach Europa zu ergattern, was mir Dank Andi Höck in Kitzbühel tatsächlich gelungen ist.

Am nächsten Tag, kurz nach 19.00 Uhr landeten wir vier Glücklichen dann bei Schneetreiben und schlechten Strassenbedingungen in München. Die knapp vierstündige Autofahrt bis nach Tristach brachten wir auch noch irgendwie hinter uns.

Jetzt sitze ich in meinem Büro und kann es nacherleben, wie Ihr unsere Reise über den Blog erleben konntet. Ich möchte meiner Sabine dafür ganz extra herzlich danken, wie feinfühlig und herzlich sie unser Abenteuer kommentiert hat.

Was wäre ein Webblog ohne Leser?

Also möchte ich mich bei euch ganz ganz aufrichtig für eure so guten und positiven Gedanken bedanken, die ihr in Richtung Süden zu uns geschickt habt.

Ihr könnt es mir glauben, als wir 2 Stunden unterm Gipfel unsere Steigeisen in das Eis gedrückt hatten, habe ich meine drei Freunde damit animiert, dass sich die Mühe lohnt, weil ich spüre, wie viel gute Energie in dieser Stunde zu uns geschickt wird….

Mich würde es ganz groß freuen, wenn ihr uns bei meinem nächsten Abenteuer wieder so stark unterstützen würdet….

 Alles Liebe,  euer Team,  Udo, Thomas, Andi, Sabine und ich selbst – Andy

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Antarktisteam hat Union Gletscher erreicht

Habe gerade Telefon bekommen, dass unsere Männer am Union Glacier angekommen sind. Jetzt sind sie auf dem Weg Richtung Heimat schon wieder einen Schritt weiter.

Hier jetzt die aktuellen Infos noch aus der Antarktis:

“Gestern wurde Flug kurzfristig abgesagt, weil das Wetter so wahnsinnig wechselhaft ist.

So haben wir in Basislager übernachtet und heute haben wir noch eine wunderschöne Schitour im Vinson Basecamp gemacht.
Wir konnten herausfliegen und sind jetzt am Union Gletscher gelandet – es können momentan fast keine Maschinen fliegen.
Morgen, Sonntag sollte hier am Union Glasier der Antartis-Marathon stattfinden, aber es sind bis jetzt noch keine Teilnehmer angekommen, wegen den Wetterbedingungen. Wenn sie morgen oder übermorgen ankommen, könnten wir vielleicht mit der Maschine zurückfliegen nach Punta Arenas.

Das ist jetzt unser letzter Anruf aus der Antarktis.
Wir sind alle gesund und glücklich und freuen uns auf die Heimreise.
Wir melden uns, wenn wir in Punta Arenas in Chile angekommen sind.

Liebe Grüße an alle  und Heimat wir kommen!”

Nun ist es soweit – unsere Männer werden die Antarktis glücklich und zufrieden verlassen.
Auch ich werde mich jetzt mit einem lachenden und weinenden Auge von euch treuen Lesern verabschieden. Es hat wahnsinnigen Spaß gemacht euch  in die Abenteuerwelt unserer Antarktisexpedition mitzunehmen und miterleben zu lassen. Danke auch für die vielen lieben und herzlichen E-Mails, die ich von euch bekommen habe.

Danke auch für das Mitfiebern und Daumenhalten – ihr ward spitze!

Andy wird sich dann persönlich melden, wenn er wieder zu Hause ist und vom Erlebten berichten.

Ich möchte allen noch eine schöne Adventzeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2011 wünschen
Euer Bodenpersonal Sabine, a.D.

Ich freu mich schon auf meinen Andy

Andy nach Gipfelsieg am MT. Vinson

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Die ersten Bilder nach Gipfelsieg

Juhuuu, endlich habe ich die ersten Bilder nach dem gelungenen Gipfelsieg aus der Antarktis bekommen!
Leute schaut sie euch an – ein Traum, man möchte sofort dorthin, wenn es ein bißchen wärmer wäre.

Hier ist Udo beim Aufstieg ins Highcamp, Lager II auf 3.900 m

Udo beim Aufstieg ins Highcamp

 

 Andi ist hier im Highcamp auf 3.900 m und richtet seinen Blick zum Südpol

Andi im Highcamp mit Blick zum Südpol

 

Endlich das von allen so heiss ersehnte Gipfelfoto von unseren Männern am MT. Vinson
Gipfelsieg am 9. Dezember 2010 um 14 Uhr 20 am MT. Vinson auf 4.897 m in der Antarktis

 

Gipfel MT. Vinson 4.897 m

 

Andy, man sieht welchen Temperaturen unsere Männer ausgesetzt waren, nach dem Gipfelsieg

Andy nach Gipfelsieg

 

Jetzt noch ein Foto vom Abstieg über die Fixseile

Abstieg über die Fixseile

 

Sind das nicht beeindruckende Bilder aus der Antarktis!
Aber ich freu mich schon auf die Geschichten dazu, wenn sie wieder zu Hause sind und uns dann hoffentlich viel darüber erzählen werden.

Ich habe bis jetzt “nur” diese Bilder bekommen und kann leider nichts darüber berichten wie weit unser Team schon ist.
Die letzten Informationen hab ich gestern aus dem MT. Vinson Basislager auf 2.150 m bekommen, wo sie alle gesund und munter am Abend angekommen sind.
Sobald ich wieder etwas Neues erfahre, werde ich mich wieder melden – aber jetzt werde ich mich in die Weihnachtsbäckerei stürzen , denn Andy hat gewünscht, wenn er nach Hause kommt, braucht er “Kalorien” = Zucker.
Bis bald und allen viel Spass bei den Weihnachtsvorbereitungen
euer Bodenpersonal Sabine

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Gipfelstürmer haben Vinson Basislager erreicht

Ja meine Lieben es ist wirklich Weihnachtszeit, denn unsere 4 Gipfelstürmer haben gerade gesund und munter das Vinson Basislager auf 2.150 m erreicht und sich auch sofort über Satellitentelefon gemeldet. Langsam glaube ich, dass auch die Engel für unsere Männer die Daumen halten.

Nun möcht ich euch aber auch gleich das Telefonat mit der freudigen Botschaft zukommen lassen

„Wir sind heute früh noch einmal bei schönem Wetter vom Highcamp auf 3.900 m über die 700 m hohe Flanke abgestiegen  in das Lowcamp auf 2.860 m. Es war für mich sehr anstrengend, weil man vorwärts mit den Steigeisen über die steile Flanke am Fixseil absteigen muss, man darf nicht ausrutschen weil es so steil ist – es ist aber alles gut gegangen.

Nach ca. 3 Stunden sind wir dann im Lowcamp angekommen und haben dort alles zusammen gepackt und die Schlitten aufgepackt und sind dann mit dem Schi hinaus zum Vinson Basecamp auf 2.150 m.

Diese Etappe war gar nicht so einfach, weil der Schnee so bockig und gefroren war, dann waren wieder so Riffel drin – alles in allem gar nicht so einfach.

Jetzt sind wir aber alle glücklich und zufrieden im Basecamp angekommen, niemand hat  sich was erfroren – es ist alles perfekt und uns geht es gut.

Jetzt haben wir auch noch das große Glück, denn ab morgen soll das Wetter wieder schlechter werden, dass wir heute, jetzt sogar schon in einer Stunde, hinausfliegen können zum Union Glacier.

Dort haben wir dann viel mehr Komfort und es geht uns besser.

Wir können deshalb jetzt auch noch keine Fotos schicken, denn jetzt geht alles Schlag auf Schlag  und unser Flieger kann jeden Moment hereinlanden.

Morgen haben wir dann am Union Glacier einen gemütlichen Tag, wo wir die Fotos aussortieren können und dann werden wir einige schicken.

So ist bis jetzt alles gut gelaufen – ein wahnsinniges Glück hatten wir mit dem Wetter, es waren jetzt 3 Tage die schön waren , sonst immer nur schlecht – besser konnten wir es nicht haben!

Es grüßen euch die Gipfelstürmer“

Was soll ich da noch sagen, es ist einfach ein beruhigendes und warmes Gefühl unsere Männer gesund im Basislager zu wissen. Ich kann ihnen jetzt nur mehr einen guten Flug wünschen.
Ich hoffe, dass ich euch morgen mit ein paar aktuellen Bildern verwöhnen kann – auch ich bin schon sehr gespannt, es müssen ja traumhafte Eindrücke sein in der großen, weißen Landschaft der Antarktis.
euer Bodenpersonal Sabine

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Gipfelsieg am MT. Vinson 4.897 m

Hallo Leute für mich war heute schon Weihnachten und mein Blutdruck ist auf 200 gestiegen als mich Andy und seine Männer gerade angerufen haben.
Aber bevor ich jetzt weiterschreibe will ich euch teilhaben lassen  an den Glücksmomenten unserer Gipfelstürmer – denn das sind sie jetzt wirklich!

Original Telefonat aus dem Highcamp auf 3.900 m

„Ja heute ist einer der schönsten Gipfelsiege passiert, die ich bis jetzt erlebt habe!
Wir sind alle so glücklich!

Da haben wir heute einen Bergsteiger getroffen, der schon 8-mal am MT. Vinson gewesen ist und es noch nie so erlebt hat.
30 Grad unter Null, kein Wind und keine einzige Wolke rundum – die ganze Antarktis vor uns!

Wir sind heute um 8 Uhr 40 Minuten gestartet, die ersten 1 ½ Stunden ist es mir nicht so gut gegangen, dann haben wir nach 3 Stunden die erste Pause gemacht und die Daunenhosen unter die Goretexhosen angezogen – das war eh ein bisschen eine Aufgabe und dann ging es immer besser um so steiler es geworden ist.

Das Team ist so perfekt, Andi ist wieder mit Udo am Seil gegangen als Fototeam und Thommi ist mit Scott und mit mir wieder mit der Helmkamera gegangen.

Am 9. Dezember 2010 um 14 Uhr und 20 Minuten – also nach über 5  Stunden – haben wir dann den Gipfel des MT. Vinson auf 4.897m erreicht.

Wir haben dann eine ¾ Stunde am Gipfel verbracht, weil es so windstill war und einfach unbeschreiblich schön. Auch haben wir Videos und Fotos in alle Richtungen gemacht.

Heute waren wir die Ersten am Gipfel und es sind dann nach und nach noch einige Seilschaften nachgekommen.

Der Abstieg hat dann auch noch super funktioniert, denn oben am Gipfelgrad muss man mit den Steigeisen aufpassen, weil überall so Felsblöcke dazwischen sind und auf den Seiten geht’s halt gleich gscheit hinunter – aber Thommi hat das perfekt gemacht. Wir sind auch die ganze Tour immer am Seil gegangen, da es auch wegen der Gletscherspalten nicht ganz ungefährlich ist.

Jetzt sitzen wir alle wieder da im Highcamp auf 3.900m, sind nicht einmal was Gott wie müde – es war einfach nur ein Traum –  und wir sind alle einfach happy!!!

Sechs der Seven Summits habe ich somit besteigen dürfen!                                                                                                                            

Morgen werden wir dann zusammenpacken und über die Headwall mit den Fixseilen absteigen ins Lager I. und dort die Schi anschnallen und in einem Zug hinaus ins Vinson Basislager fahren – denn es ist wieder eine Wetterverschlechterung angesaggt.

Wir haben so ein Glück gehabt – ein TRAUM!

Jetzt können wir so richtig genieße – es war eine riesen Sache.

Morgen werde wir dann ein paar Bilder  zu schicken versuchen.

Danke an all jene die an uns geglaubt, mitgefiebert und vor allem Daumen gehalten haben.

Danke, danke, danke  und ein Berg Heil von den 4 Gipfelstürmern Andi Scharnagl, Thomas Nothdufter, Udo Ebner und mir Andy Holzer

Leute, ich weiss nicht wie es euch jetzt geht nach dieser perfekten Nachricht aus der Antarktis – also ein Glas Wein ist das Mindeste was ich jetzt auf den Gipfelsieg unserer Männer trinken werde und ich glaube das sicher einige von euch im Gedanken und … mitfeiern werden.
Momentan befinde ich mich selbst in einer Achterbahn der Gefühle mit Stolz, Freude über den gelungenen Gipfelsieg und Dankbarkeit über die gute Rückkehr ins Highcamp. Wahrscheinlich geht es unseren Viern im Zelt jetzt nicht anders und schon bald werden sie wieder von neuen Abenteuern träumen.
Aber heute werden sie sicher vom Mt. Vinson, der geglückten Besteigung und der traumhaften Aussicht über dir ganze Antarktis, die ihnen ja heute im warsten Sinne der Worte, zu Füßen gelegen ist, träumen!

Für Heute möchte ich mich von euch verabschieden, aber nicht ohne euch allen noch einmal für das Daumenhalten zu danken, Bussi an alle, und melde mich dann morgen wieder mit hoffentlich aktuellen Fotos von unseren Gipfelstürmern
euer stolzes und glückliches Bodenpersonal Sabine

 

Unser vier Gipfelstürmer bei den Vorbereitungen

 

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Expeditionsteam hat Lager II auf 3.900m erreicht

Wie schon versprochen, melde ich mich heute mit guten Neuigkeiten aus der Antarktis.
Es ist unseren Männern gelungen ins Lager II, dem Highcamp auf 3.900m aufzusteigen.

Hier auch gleich der ganz aktuelle Bericht vom Highcamp

„Heute bist ein sehr guter Tag! Doch in der Früh war ich moralisch nicht so gut drauf  –  es war so saukalt  und der schwere Rucksack, für mich kaum zu glauben, dass es heute gehen wird.

Um Mittag herum sind wir dann in der Sonne gestartet und es ist dann bald einmal gut und rhythmisch geworden, die schweren Rucksäcke haben wir auch nicht mehr gespürt – so richtig klass.

Nach ½ Stunde waren wir dann am Einstieg von der Headwall, der Flanke in der die Fixseile hinaufgehen. Es sind 1.200 m durchgehende Fixseile in einer Flanke mit 700 Höhenmetern.

Wir haben dann 2 Seilschaften gemacht. Andi mit Udo und der großen Kamera  voraus, wegen dem Filmen und ich mit Thomas und Scott, unserem Aufpasser, sind mit der Helmkamera hinten nachgestiegen. So konnten wir tolle Filmaufnahmen machen.

Das Steigen mit den Fixseilen hat so super funktioniert, hab mich schon lang nicht mehr so wohl gefühlt. Mit über 20 Kilo im Rucksack und Pickel galt es halt immer schön steigen, steigen und steigen, man meint es hört nicht mehr auf 1.200 m Fixseil – ja und irgendwann (Scott sagte es würde so zwischen 3 – 5 Stunden dauern) nach 1 ¾ Stunden hatten wir schon die Hälfte hinter uns. Wir haben dann die Position gewechselt, Thomas und ich voraus und Andi und Udo hinter uns – damit haben wir auch die Kamerapositionen gewechselt – müssen tolle Bilder geworden sein.

Nach fast genau 3 Stunden hatten wir die Fixseile hinter uns gelassen, wir waren dann auf 3.500 m und haben eine kurze Pause gemacht, dann sind wir noch ca. 1 Stunde weiter  gestiegen und sind jetzt im Lager II, Highcamp auf 3.900m, angekommen. Wir sind jetzt in 5 Stunden 20 Minuten von Lager I auf 2.860m ins Lager II. auf 3.900m gegangen.

Uns geht es allen so gut, keine Brise Wind und die Sonne scheint.

Jetzt heißt es arbeiten, denn unsere Zelte müssen aufgebaut werden. Udo hat sich ein bisschen aufgerieben, aber ein „Pflasterle“ hat es schon wieder gerichtet – sonst geht es uns allen sehr gut. Wir mussten unsere Ausrüstung ziemlich reduzieren, Wechselwäsche und Überschlafsack gibt es keine mehr, da alles sonst viel zu schwer wird. Wir mussten Benzin zum Kochen und Verpflegung herauf tragen.

Etwas was ich noch gar nicht erwähnt habe, betrifft unsere Ausscheidung am Berg, denn das ist hier in der Antarktis ganz genau geregelt – so hab ich es noch nirgends erlebt.

Alle 2 – 3 Stunden gibt es auf dem Weg, schon vom Basislager ins Lager I herein, ausgeschwemmte Löcher im Schnee, die so genannten Peaceholes, an denen du dein „kleines Geschäft“ bzw. alle Bergsteiger erledigen dürfen. Falls deine Blase dich an einer anderen Stelle drückt, musst du deine eigene Peacebottle (Urinflasche) dabei haben und auch verwenden. Diese Flaschen müssen die Bergsteiger auf dem Klettergurt befestigt haben, manche sind leer, andere halbvoll,… und  erst beim nächsten „Loch“ darfst du sie entleeren – es ist wirklich alles ganz rein.

Für die „großen Geschäfte“ hat jeder von uns am Anfang 3 Säcke bekommen und einen großen vierten um die anderen zu entsorgen – ich glaube sie würden dir den Kopf abreißen, wenn du das nicht einhalten würdest.

Morgen, so das Wetter passt, möchten wir einen Gipfelversuch starten – werden uns dann wieder melden.

Liebe Grüsse unseren Lieben

Da kommt Freude auf, wenn man hört wie gut es unserem Team geht – hoffentlich bleibt es auch so.
Aber ich glaube auch, dass einige treue Leser “blaue Daumen” haben vom Halten – ein Bussi von mir und dem Team dafür!
Da kommt doch gleich auch ein wenig Adventstimmung auf.
Auch bin ich froh, dass nun endlich die Frage, die sich sicher schon einige gestellt haben, wie das so am Berg mit der menschlichen Ausscheidung funktioniert, geklärt ist. Bleibt nur zu hoffen, dass die Säcke reichen!

MT Vinson von Hansi Feyersinger

 Hier habe ich noch beinmal für euch den morgigen Traum, den MT.Vinson 4,897 m, unserer Bergsteiger – damit euch auch ganz genau klar ist, warum ihr alle morgen “blaue Daumen” habt !!!

Bis bald euer aufgeregtes und in gespannter Erwartung 
Bodenpersonal Sabine

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Wind verhinderte weiteren Aufstieg

Leider hat es mit dem geplanten Austieg ins Lager II auf 3.900 m nicht geklappt.
Aber wie gewohnt, habe ich hier die aktuellen Infos von unserem Team via Satellitentelefon für euch vom Dienstag , den 07.Dezember 2010

„Am ersten Tag im Lowcamp, Lager I auf 2.860 m, ist nach dem Abendessen, das im Essenszelt stattfindet, plötzlich der Sturm losgegangen, wir sind dann nur mehr in unsere Zelte gekrochen bei -20 Grad!
Für das Essenszelt wurde im Eis eine einen Meter tiefe Grube ausgehoben, es gehen Stufen hinunter und da drunten sitzen wir und über uns ist dann das Zelt –  das hat es uns fast verweht,

Es ist dann  noch eine andere Gruppe nachgekommen und die mussten dann im Sturm ihre Zelte aufbauen – sie taten uns leid.
Die ganze Nacht über und am Vormittag  ist dann extrem der wind gegangen – es war überhaupt kein Gedanke irgendetwas zu tun – und dann plötzlich hat der Wind innerhalb einer viertel Stunde zu Mittag aufgehört.
So haben wir gestern nur gerastet und uns akklimatisiert. Dann haben wir noch große Schneemauern mit der Schneesäge gebaut, um die Zelte herum, wie in einer Burg.
Wir haben natürlich dann am Abend den Wetterbericht gehört und der hatte für heute besseres Wetter vorausgesagt, denn es wäre eine starke Sturmfront durchgezogen, die ihren Höhepunkt gestern erreicht hat.

Es war dann heute auch schon besser, aber es hat oben am Highcamp immer noch so stark gewindet – wir haben Funkkontakt hinauf zum Highcamp, wo eine Gruppe jetzt schon 6 Tage festsitzt und noch nie auf den Gipfel gekommen ist.

Wenn es herunten windstill ist, hört man tausend Meter höher den Wind rauschen.

So sind wir heute auch wieder im Lowcamp geblieben – es war ein wunderschöner Sonnentag und so haben wir tolle Fotos gemacht.

Am Nachmittag sind wir dann gemeinsam ½ Stunde marschiert bis zu den Fixseilen – denn morgen werden wir 1.100 Höhenmeter aufsteigen ins Highcamp, Also Lager II. auf 3.900 m.

Ein Großteil von dieser Etappe ist eine mit Fixseilen versicherte Steilflanke die so genannte Headwall.

Wir sind heute gleich einmal 50 Meter über die Fixseile hinauf marschiert um zu testen wie es mit den Steigeisen auf den Expeditionsschuhen geht – es war ein Traum bei diesem schönen Wetter.

Jetzt sind wir wieder im Lager und haben zu Abend gegessen und den Wetterbericht wieder abgehört – der verspricht für Morgen noch schöneres Wetter, weniger Wind am Highcamp und übermorgen soll es dann noch ruhiger werden.

So haben wir jetzt unsere Ausrüstung zusammen gepackt und werden morgen aufs Highcamp gehen und wenn das Wetter wirklich so gut wird, werden wir übermorgen Richtung Mt. Vinson Gipfel starten.

Wir liegen jetzt da im Zelt und die Sonne geht nie unter – die Stimmung im Team ist super und auch die Ernährung ist perfekt.

Uns geht es gut und liebe Grüsse in die Heimat“

So bleibt auch mir nur mehr ihnen alles Gute zu wünschen und die Hoffnung auf besseres Wetter, denn unsere Männer sind gut drauf und scharren Richtung Gipfel.
Also wieder einmal ist Daumenhalten, Daumenhalten, …

Bis bald mit hoffentlich guten Nachrichten euer Bodenpersonal Sabine

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Ruhetag im Lowcamp

Aufstieg zum Lowcamp

Heute habe ich leider keine aktuellen Neuigkeiten für euch von unserem Team aus der Antarktis – dafür aber ein paar brandneue Bilder!
Hier sind sie dabei vom VBC auf 2.150 m mit Schi, Rucksäcken und Schlitten auf das Lager I, Lowcamp auf 2.860 m, aufzusteigen.
Wie gestern schon angekündigt, haben sie heute einen Ruhetag gemacht – sie werden sich wahrscheinlich für die morgige Etappe rüsten.
Sie hätten ja den Aufstieg vom Lowcamp auf 2.860 m hinauf auf das Highcamp auf 3.900 m geplant, wenn das Wetter mitspielt.                                                                   

Auf diesem Bild sieht man wie im Vinson-Basislager die Aufteilung der Verpflegung für die nächsten Lager vorgenommen wird, bevor sie zum Lager I, dem Lowcamp starten.
Das Essen trägt  ja auch eine wichtige Rolle zum Gelingen einer Expedition bei – denn mit leerem Magen steigt es sich nicht gut.
  

   

Essensaufteilung im VBC

  Natürlich müssen unsere Männer auch einwenig arbeiten – hier beim Aufbau der Zelte!  

    

Zeltaufbau im Lowcamp

  Mit dieser kuzen Info verlasse ich euch für heute wieder und hoffe morgen schon über gute Neuigkeiten aus dem Hochlager auf 3.900 m  berichtn zu können.
Wäre ja wirklich toll,  wenn unserem Team dieser Aufstieg bei gutem Wetter gelingen würde.
Aber das Wichtigste ist nach wie vor, dass sie gesund ihrem Ziel näher kommen!

Also ist wieder einmal Daumenhalten angesagt!!!

Schöne Träume euer Bodenpersonal Sabine

 

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Team hat Lager I auf 2.860 m erreicht

Schon wieder eine positive Meldung von unserem Expeditionsteam aus der Antarktis.
Ich glaube wir haben viele Daumenhalter, denn unsere Männer haben heute, Sonntag, den 05. Dezember, schon das Lager I auf 2.860 m erreicht.

Hiert wieder der Original-Expeditionsbericht aus dem Lager I:

“Haben heute Vormittag im Vinson–Basecamp (= VBC) zusammen gepackt und sind dann um ca. 12.30 Uhr mit großem Rucksack und schweren Schlitten, ca. 35 kg Gepäck, losgegangen.
Wir mussten gestern noch unsere Wünsche bezüglich der Verpflegung bekannt geben und so haben wir gefrorene Eierspeise, Käse, usw. mitbekommen – ist zwar vom Gewicht her schwerer, aber wir sind ja nicht so lange unterwegs.

Wir sind dann mit dem ganzen „Zeug“ vom VBC auf ca. 2.150m 9 Kilometer  in 4 ½  Stunden herauf marschiert ins Lager I (Low Camp) auf 2.860m.

Die Temperaturen sollen heuer besonders war sein, denn am Union Glacier hatte es nur -12 Grad, im VBC hatte es -20 Grad und hier haben wir jetzt ungefähr – 18 Grad.

Wir haben jetzt unsere Zelte aufgebaut und uns einquartiert und jetzt geht das erste Mal ein bisschen der Wind. Es ist auch den ganzen Tag immer gleich hell – es wird hier nicht finster.

Wir sitzen jetzt im Zelt und es hat ein bisschen zugezogen – das mit dem Wetterbericht ist auch so eine Sache – es soll lange Schlechtwetterperioden geben und dann wieder lange Schönwetterperioden …

Schlechtwetter bedeutet hier in der Antarktis  wilde Stürme, aber der Wetterbericht sagt für Dienstag schönes Wetter voraus – wir werden ja sehen …

Morgen werden wir hier auf 2.860 m einen Ruhetag machen zur besseren Akklimatisierung, denn man muss hier wegen der Südpolnähe noch einmal  knapp 1.000 Höhenmeter dazurechnen.

Übermorgen, also am Dienstag, wenn das Wetter passt, werden wir dann weiter auf das Hochlager (High Camp) auf 3.900 m aufsteigen. Sollte uns das so gelingen und das Wetter passt, würden wir dann am nächsten Tag zum Gipfelsturm starten!

Melden uns dann wieder aus dem Hochlager …

Andy, Andi, Thomas und Udo”

Ich möchte mich jetzt auch einmal im Namen unserer “Jungs” bei den fleißigen Lesern für die vielen guten Wünsche und Gedanken recht herzlich bedanken – natürlich auch für das fleissige Daumenhalten!
Danke auch für die vielen positiven Meldungen bezüglich der Berichterstattung des Bodenpersonals – aber he Leute es macht mir auch sehr viel Spass euch zu informieren und euch im Gedanken mitzunehmen zum Abenteuer unserer Bergsteiger.

Bodenpersonal Sabine

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Team hat MT. Vinson Basislager erreicht

 
Start vom Unionglaciar ins Basecamp

Schon wieder Neuigkeiten aus der Antarktis!
Aber wenn es läuft, dann läuft es – im Falle unserer Männer, wenn das Wetter paßt, dann fliegt unser Team dem Mt. Vinson entgegen.

Hier wieder das Satelliten-Telefonat aus dem Basislager

“Heute sind wir um ca. 13.00 Uhr vom Union Glacier auf 800 m Seehöhe mit der Twinotter (eine kleine Propellermaschine) 35 Minuten weitergeflogen zum Basislager des Mt. Vinson auf 2150 geflogen.
Wir waren Jetzt die erste Partie die Hineinfliegen durfte.
Es ist alles perfekt – wir haben jetzt unsere Zelte bezogen. Die Verpflegung ist auch super.

Wir sind jetzt gerade dabei unsere Ausrüstung zu sortieren, da wir morgen schon ins Lager I auf ca. 2 800m weitergehen wollen. Wir werden mit Schi und Schlitten  in der Früh losziehen.
Wenn wir mit dem Herrichten unserer Ausrüstung fertig sind, werden wir noch die Felle auf unseren Schi aufziehen und eine Kleine Schitour machen.
Wir freuen uns schon alle auf die erste gemeinsame Schiabfahrt in der Antarktis!

Es geht uns allen sehr gut, auch die Temperatur mit  – 12 Grad bis -14 Grad ist sehr angenehm und es geht auch kein Wind, die Sonne scheint ein bisschen her und es ist leicht bewölkt – einfach super!

Es sind schon eine Woche vor uns ein paar Bergsteiger herein geflogen, die sitzen aber jetzt schon den  dritten Tag oben im High Camp fest, da bis jetzt noch kein Wetter war.

Also morgen werden wir dann ins Lager I  das Low Camp gehen und dann weder wir übermorgen einen Rasttag machen um dann weiterzugehen ins High Camp.

Liebe Grüße an alle und jetzt gehen wir Schifahren”

Akklimatisationstour im Basislager MT. Vinson

 

 Wie ihr selbst sehen könnt, ganz aktuelle Fotos aus der Antarktis, geht es unserem Expeditionteam gut und sie genießen ihre erste Schitour in der Antarktis.

Mit diesen guten Nachrichten und den tollen Bildern verabschiede ich mich für heute
bis bald euer Bodenpersonal Sabine

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